PRESSEMITTEILUNG

Aktionstag "Mobil ohne Auto" am 15. Juni: Nr. 34 / Freitag, 13. Juni 2008

Sommerzeit, Radlzeit

Landesamt für Umwelt wirbt zum Aktionstag für bewusst umweltschonenden und wirtschaftlichen Umgang mit dem Auto

(Augsburg) +++ Sommerzeit ist Radlzeit. Zum bundesweiten Aktionstag "Mobil ohne Auto" (www.mobilohneauto.de) am Sonntag wirbt das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) dafür, den eigenen Wagen auch mal in der Garage stehen zu lassen und auf zwei Räder umzusteigen. Denn gerade kurze Strecken zur Arbeit oder zum Einkaufen um die Ecke lassen sich mindestens genauso gut auch mit dem Fahrrad erledigen – das kommt der Gesundheit zu Gute und entlastet Umwelt und Geldbeutel. Darauf setzt auch die Kampagne "mit dem Rad zur Arbeit" (www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de/bayern/), die seit Anfang des Monats angelaufen ist. Knapp jeder fünfte Mitarbeiter des Landesamtes in Augsburg-Haunstetten nimmt an dieser Aktion der AOK und des Deutschen Fahrradclubs teil, die vom bayerischen Gesundheitsministerium auch in diesem Jahr wieder mit 40.000 Euro gefördert wird. Im letzten Jahr haben die Umweltfachleute des LfU damit in den drei Aktionsmonaten rund 40.000 Kilometer zusammengebracht, mehr als 500 Kilometer waren es im Schnitt pro Teilnehmer. Aber auch der nur sporadisch fahrende Genuss-Radler leistet einen positiven Umwelt-Beitrag. Denn der bewusste Umgang mit dem eigenen Auto ist nach den Worten des LfU-Präsidenten Albert Göttle eine der effektivsten Stellschrauben im Umweltschutz: "Ob beim CO2-Ausstoß, der Klimaerwärmung, Feinstaub und anderen Luftschadstoffen, der Flächenversiegelung, Landschaftszerschneidung und dem Lärm – mit der Entscheidung für geringere Fahrleistungen erledigt man "sieben auf einen Streich" – effizienter lässt sich Umweltschutz kaum in den Alltag integrieren". +++

Ein Auto fährt durchschnittlich 35 Kilometer am Tag und bringt Erleichterungen, aber auch Nachteile. Die Wege summieren sich enorm: Insgesamt fahren die Bayern täglich fast 700mal eine Strecke, die der Entfernung zum Mond entspricht, alle Deutschen zusammen schaffen es sogar fünfmal bis zur Sonne und zurück. Die alltägliche Entscheidung für das Auto macht alle zu Verursachern und Betroffenen zugleich. Dabei ist das Auto keineswegs immer unersetzbar: Gerade bei Kurzstrecken in Städten lassen sich leicht Alternativen finden – hier mit dem Umweltschutz anzufangen, lohnt sich besonders, denn kalte Motoren verbrauchen auf den ersten Kilometern besonders viel Treibstoff und stoßen überproportional viele Abgase aus. Alltagsgewohnheiten der Verbraucher haben also einen maßgeblichen Einfluss auf die Umweltqualität. Dabei drehen die Autofahrer an vielen Rädchen: Immerhin 30 Prozent des Endenergieverbrauchs gehen aufs Konto des Verkehrs, der damit einen wesentlichen Beitrag zur Treibhausgasemission stellt. Feinstaub wird vor allem von Dieselmotoren ausgestoßen, der zusammen mit dem Abrieb von Reifen und durch Aufwirbelung von Straßenstaub in die Luft gelangt. Der Flächenverbrauch durch den Straßenbau liegt in Bayern bei täglich rund fünfeinhalb Hektar, zudem verstärkt die Möglichkeit des täglichen Pendelns den Hausbau fernab der Stadtzentren, was durch großzügigere Bauweise wiederum den gesamten Flächenverbrauch steigert (insgesamt derzeit 20,6 Hektar pro Tag). Autobahnen und Straßen zerschneiden die Landschaft und damit die Lebensräume für so unterschiedliche Arten wie den Rothirsch und Amphibien. Zudem bringen Straßen den Lärm in Wohngebiet und Erholungsräume. Deutschlandweit klagt mehr als die Hälfte der Bevölkerung über Straßenverkehrslärm. LfU-Präsident Göttle forderte deshalb die Kommunen auf, ihre Verkehrs- und Bauleitplanung zur Verringerung der Lärmbelastung und des Schadstoffausstoßes einzusetzen. Für die Hauptverkehrsstraßen hat das LfU kürzlich Lärminventur gemacht: www.umgebungslaerm.bayern.de.

Die Fahrleistung des Personenverkehrs ist seit den 1990er Jahren in Deutschland um mehr als 15 Prozent, die des LKW-Verkehrs sogar um fast 60 Prozent gestiegen. Durch technische Maßnahmen konnten zwar die Motoren sehr effizient gemacht werden, diese Einsparungen wurden jedoch durch stärkere Motoren, weiter steigende Fahrleistungen und die zunehmenden Gütertransporte kompensiert.

Umweltfreundlich Autofahren – Geht das?

  • Sparsame Autos wählen: kleinere und leichtere Fahrzeuge; Zukunfstweisende Ansätze sind zum Beispiel Hybridtechnologie mit Energierückgewinnung.
  • Alternativen suchen: Das Auto auch mal stehen lassen, laufen, radeln, Bus oder Bahn nehmen – auch in der Freizeit. Wer nicht auf das Auto verzichten kann, kann zumindest Fahrgemeinschaften bilden.
  • Sparsam und lärmarm fahren: Langsamer fahren, dabei zügig beschleunigen und früh hoch schalten. Vorausschauend fahren ohne häufige Beschleunigungs- und Abbremsmanöver. Geräuscharme Leichtlaufreifen mit angepasstem Reifendruck verwenden. Motor nicht unnötig laufen lassen, zum Beispiel nicht im Stand warmlaufen lassen. Dachträger, Anbauten und Lasten nicht unnötig spazieren fahren. Bis zu 20 Prozent Verbrauchsreduktion sind möglich. Trainingskurse bietet zum Beispiel der ADAC an.



Weitere Tipps und Infos im Informationszentrum UmweltWissen des LfU (www.lfu.bayern.de/umweltwissen/index.htm).

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Stellvertretung
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