PRESSEMITTEILUNG

Ländliche Entwicklung: Nr. 27 / Mittwoch, 04. Juni 2008

Göttle: Klimawandel im ländlichen Raum vorausschauend abfedern

LfU-Präsident Göttle fordert für den ländlichen Raum eine vorausschauende Anpassung an den Klimawandel

(Ansbach) +++ "Die bisherigen Erfolge des Umweltschutzes in der ländlichen Entwicklung sind beachtlich, aber angesichts des Klimawandels noch nicht ausreichend", mahnte heute Albert Göttle, Präsident des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) auf der Fachtagung Ländliche Entwicklung in Ansbach. "Den Klimawandel werden wir vor allem im Bereich des Wasserhaushaltes zu spüren bekommen", so Göttle. Seine Kernforderung zielt daher auf die langfristige Sicherung eines stabilen Wasserhaushalts: Vorausschauender Hochwasserschutz, die Einrichtung von natürlichen Überflutungsflächen und Flutpoldern sind Herausforderungen, die auf die ländliche Entwicklung zukommen werden. Ebenso wird ein zukunftsweisendes Niedrigwassermanagement besondere Aufmerksamkeit erfordern. Besonderes Gewicht legt Göttle darauf, die Stabilität und Funktion der Ökosysteme langfristig zu erhalten. Dabei hat er zum einen den Lebensraum der Gewässer im Blick, die in einen guten Zustand gemäß Wasserrahmenrichtlinie gebracht werden müssen. Ebenso dringlich müssen jedoch die wertvollen Biotope weiter vernetzt werden. Göttle: "Durch den Klimawandel verschieben sich die Areale vieler Arten. Nur bei vernetzten Biotopen können diese Wanderbewegungen gelingen." Heute kann man dafür schon Beispiele finden: So brütet der Bienenfresser, eine mediterrane Art, seit einigen Jahren auch in Bayern. Auch einige Zugvögel bleiben mittlerweile häufiger im Brutquartier, zum Beispiel die Mönchsgrasmücke oder Stare. Spezielle Sorge, so Göttle, bereite derzeit der Umbruch von Grünland und stillgelegten Flächen, die oft das letzte Refugium für bedrohte Arten sind. Außerdem sind unzerschnittene Lebensräume seit 1975 um die Hälfte zurückgegangen. Als zentrale Umweltfachbehörde verfügt das LfU über jahrelange Expertise für Klimamodellierungen, für den Hochwasserschutz und die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie sowie für die verschiedenen Arten- und Biotopschutzprogramme. +++

Weitere Informationen:
Umfassende Informationen zum Zustand der Umwelt in Bayern, zu Brennpunkten und Entwarnungen sowie zu den zukünftigen Herausforderungen sind im Umweltbericht Bayern enthalten (www.bestellen.bayern.de).

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