PRESSEMITTEILUNG
Vogelschutz: Nr. 06 / Dienstag, 26. Februar 2008
Vogelbeobachtung ist Ehrensache
Ehrenamtliche Ornithologen für das Vogelmonitoring gesucht / Fachtagung zeigt aktuellen Stand der Kartierungsarbeiten für den Deutschen Brutvogelatlas und das Vogelmonitoring
(Augsburg) +++ „Vogelschutz lebt vom Ehrenamt“ freut sich Heinrich Schöpf, Leiter der Vogelschutzwarte des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU): Über tausend Ornithologen erfassen derzeit Bayerns Vogelwelt. Die Vogelbeobachtung benötigt diese große Zahl von Helfern, weil sie – anders als beispielsweise die Luftüberwachung – nicht automatisiert werden kann. An die Ehrenamtlichen werden dabei hohe Anforderungen gestellt: Die Vogelkundler müssen ausgewiesene Fachleute sein, die alle Arten optisch und akustisch sicher bestimmen können. Ziel der breit angelegten Vogelbeobachtung ist es, eine solide und mit anderen Bundesländern vergleichbare Datengrundlage für den Vogelschutz zu schaffen und fortzuschreiben. LfU und LBV arbeiten dabei eng zusammen: Beispielsweise sind heuer, im letzten Kartierungsjahr für den Deutschen Brutvogelatlas, in Bayern noch etwa 130 Kartenblätter zu bearbeiten. Auch für das kontinuierliche Monitoring häufiger Vogelarten sind noch freiwillige Helfer willkommen. „Wir rufen erfahrene Ornithologen dazu auf, Ihre Fachkenntnisse wieder in den Dienst der Vogelkartierungen zu stellen“, appelliert auch Ulrich Lanz vom Bayerischen Landesbund für Vogelschutz (LBV) an die freiwilligen Helfer. Der Freistaat unterstützt das ehrenamtliche Engagement und trägt die Fahrtkosten, das LfU wertet die Ergebnisse für Bayern aus. +++Einen Überblick über den aktuellen Stand der Kartierungsprojekte konnten sich 130 bayerische Vogelkundler bei der Fachtagung am Samstag im Landesamt für Umwelt in Augsburg verschaffen. Mehrere Projekte speisen sich aus den Kartierungsergebnissen: Zum einen ermöglichen sie einen Vergleich mit dem Zustand von vor zehn Jahren, der im bayerischen Brutvogelatlas erfasst ist. Zum anderen fließen die Daten in den ersten gesamtdeutschen Brutvogelatlas ein, der bundesweit nach einheitlicher Methode erstellt wird. Ziel ist es, die Verbreitung und den Bestand der Brutvögel zu erfassen und auch Veränderungen darzustellen. Ein weiterer Schwerpunkt der Fachtagung war der Klimawandel: Norbert Schäffer, Experte der englischen Vogelschutz-Organisation RSPB, berichtete über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Vogelwelt. Nach seinen Worten könnten zum Beispiel wärmeliebende Vogelarten wie Bienenfresser und Zwergohreule profitieren; Verluste prognostizierte er hingegen unter anderem für Rauchschwalbe, Feldsperling und Kuckuck. Hoch im Kurs standen bei der Veranstaltung natürlich auch Praxisfragen und Tipps zur Erfassung von schwierigen Arten – gerade für die Ehrenamtler. So müssen zum Beispiel Waldschnepfen synchron gezählt werden, um Doppelzählungen zu vermeiden.
Redaktionelle Hinweise:
Weitere Informationen zum Vogelschutz:
Landesamt für Umwelt: Abschnitt Artenmonitoring
Landesbund für Vogelschutz
Dachverband Deutscher Avifaunisten
Royal Society for the Protection of Birds
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