PRESSEMITTEILUNG

Umweltindikatoren: Nr. 04 / Freitag, 01. Februar 2008

Was ist aus dem sauren Regen geworden? - Indikatoren machen Umweltqualität messbar

Säureeinträge in empfindliche Ökosysteme sinken weiter, noch keine Entwarnung bei den Stickstoffeinträgen / Aktualisierung der Umweltindikatoren im Internet

(Augsburg) +++ "Der Regen ist heute deutlich weniger sauer als vor 20 Jahren" erläutert Albert Göttle, Präsident des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU), "allerdings haben wir die Zielmarge des Umweltindikators ‚Säureeintrag’ noch nicht erreicht". Diese Kennzahl ist mittlerweile nur noch halb so hoch wie 1985. Sie besteht aus zwei Komponenten, die sich jedoch unterschiedlich entwickelt haben: Während der Sulfateintrag nach Einführung der Rauchgasentschwefelung um 80 Prozent gesunken ist, stagniert die Abnahme des Stickstoff-Eintrags im 10-Jahres-Trend nun wieder. Weil dieser Stickstoff zudem wie ein Düngemittel wirkt, führen ihn die LfU-Fachleute als zusätzlichen Umweltindikator. Göttle: "Viele der wertvollsten Ökosysteme werden durch den Stickstoff aus der Luft gedüngt und damit stark verändert. Hier können wir noch keine Entwarnung geben". Denn noch immer messen die LfU-Fachleute im Mittel pro Jahr mehr als zehn Kilogramm Stickstoffeintrag pro Hektar, während die empfindlichsten Biotope – beispielsweise nährstoffarme Moore – nicht einmal fünf Kilogramm vertragen können. Deshalb werden auch die tolerierbaren Säureeinträge immer noch deutlich überschritten, wie LfU-Messungen zeigen. +++

Die Indikatoren "Säureeintrag" und "Stickstoffeintrag" gehören zu einem Set von derzeit 20 Kennzahlen, die Umweltqualität messbar machen: Die Artengefährdung wird dabei ebenso berücksichtigt wie beispielsweise die Abwasserbeschaffenheit, die Luftqualität, der Straßenverkehrslärm oder Betriebe mit einem geprüften Umweltmanagement. Die Umweltindikatoren sind ein echtes Gemeinschaftswerk: Zwölf der Indikatoren berechnen die LfU-Fachleute aus eigenen Daten, für die übrigen Kenngrößen arbeiten sie mit anderen Behörden bayern- und bundesweit zusammen, ebenso bei der Weiterentwicklung des Indikatorensystems. Ziel ist es, Öffentlichkeit und Politik laufend über langfristige Entwicklungen zu informieren, den Erfolg von Umweltschutzmaßnahmen zu bewerten und weiteren Handlungsbedarf aufzuzeigen. Die Erarbeitung von Umweltindikatoren setzt die Vorgaben der Rio-Agenda 21 und den Aktionsplan von Johannesburg um. Zwischenzeitlich haben fast alle Bundesländer, aber auch europäische Regionen und sogar einzelne Kommunen solche Kenngrößen entwickelt. Ein bundesweit geltender Satz von Indikatoren soll künftig Ländervergleiche erleichtern. Die Indikatoren werden jährlich aktualisiert und im Internet veröffentlicht. Alle vier Jahre wird zusätzlich ein Umweltbericht erstellt.

Weitere Informationen
Umweltindikatoren:
www.lfu.bayern.de/themenuebergreifend/fachinformationen/umweltindikatoren/index.htm.
Umweltbericht Bayern zum kostenlosen Bestellen oder Download:
www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_all_00058.htm.

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Kontakt zur Pressestelle

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Bürgermeister-Ulrich-Straße 160
86179 Augsburg
Tel.: 08 21/ 9071-5242
Fax: 08 21/ 9071-5009

Pressesprecher
Marko Hendreschke
Stellvertretung
Dr. Korbinian Freier

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