Wasserversorgung in Bayern: Nr. 01 / Dienstag, 22. Januar 2008
Mit Benchmarking Wirtschaftlichkeit verbessern
Landesamt-Präsident Göttle fordert kleine Wasserversorger auf, künftig Benchmarking-Angebote verstärkt zu nutzen: "wirtschaftliche Versorgung vor Ort bester Schutz gegen Liberalisierung"
(Augsburg) +++ Der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU), Albert Göttle, hat heute die Wasserversorgungsunternehmen in Bayern dazu aufgefordert, die Angebote zum Benchmarking verstärkt zu nutzen. "Gerade für kleine Unternehmen rechnet sich die Teilnahme am Leistungsvergleich, denn bei diesen Anlagen gibt es zum Teil noch große Optimierungsmöglichkeiten", sagte Göttle bei einer Fachtagung in Augsburg. Eine sichere und zugleich wirtschaftliche Versorgung sei außerdem der beste Schutz gegen Liberalisierung, sagte Göttle. Bayern hat ein Untersuchungsprogramm zur Effizienz der Wasserversorgungsunternehmen aufgelegt, das derzeit zum dritten Mal durchgeführt wird. Göttle wies darauf hin, dass es speziell für kleine Versorger inzwischen ein abgespecktes Einstiegspaket gäbe: Mit ein bis zwei Tagen Arbeitsaufwand und Kosten unter 2.000 Euro bekomme damit jeder Teilnehmer einen individuellen Check und Verbesserungsvorschläge. Göttle riet den kleinen Versorgern, bei der nächsten Erhebungsrunde davon verstärkt Gebrauch zu machen. Der Freistaat war mit dem Programm Vorreiter für einen ganzheitlichen Leistungsvergleich, andere Bundesländer haben nachgezogen und lassen ihre Wasserversorgungen ebenfalls untersuchen. Das gemeinsame Projekt des Bayerischen Umweltministeriums und des VBGW wird auch von den kommunalen Spitzenverbänden unterstützt. Bislang haben rund 180 Unternehmen freiwillig daran teilgenommen, einige davon bereits mehrmals. Sie machen zusammen 40 Prozent der jährlichen Wasserabgabe in Bayern aus. +++Beim bayerischen Benchmarking-Programm nehmen unabhängige Fachprüfer die Leistungsfähigkeit der Unternehmen gründlich unter die Lupe. Die Ergebnisse, ausgedrückt in mehr als 50 Kennzahlen bei der vertiefenden Untersuchung, können sich sehen lassen: Beim Lebensmittel Nummer eins stimmen im Freistaat Qualität, Sicherheit und Preis. Die Studie bestätigt damit nach den Worten Göttles den bayerischen Weg der ortsnahen Versorgung aus dem Grundwasser. Rund 2400 kommunale Versorgungsunternehmen mit über 3400 Gewinnungsanlagen versorgen Bayern zuverlässig mit sauberem Trinkwasser zu einem vergleichsweise günstigen Preis. Er liegt in Bayern bei 1,48 Euro pro Kubikmeter, während bundesweit der Preis bei 1,85 Euro liegt.
An der Effizienz- und Qualitätsuntersuchung haben bislang Wasserversorger aus allen Regierungsbezirken teilgenommen. Vor allem kommunale Eigenbetriebe und große Mehrspartenunternehmen nutzen das Angebot, seltener beteiligen sich kleine Wasserversorgungsunternehmen. Dabei zahlt sich das neu aufgelegte Programm nach den Worten Göttles für jeden Teilnehmer aus, denn die Wettbewerbssituation zwinge die Versorger dazu, ihren Betrieb weiter zu optimieren. Gerade für die kleineren Versorger lohne es sich, wenn sie stärker als bislang die Möglichkeiten zur betrieblichen Kooperation nutzen. Oft können Verwaltung und technische Betriebsführung deutlich kostengünstiger organisiert werden: Die Möglichkeiten reichen von der gemeinsamen Materialbeschaffung bis zur gemeinsamen Organisation von Bereitschaftsdiensten.
Die "Wasserfachliche Aussprachetagung" ist das Branchentreffen der Wasserversorger. Knapp 1000 Fachleute und Führungskräfte aus ganz Deutschland werden heute und morgen zum Kongress und zu den Fachausstellungen auf dem Augsburger Messeglände erwartet. Die Veranstaltung wird von der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfachs (DVGW) organisiert, weitere Information unter www.wat-dvgw.de.
Besuchen Sie uns in den sozialen Netzwerken
Kontakt zur Pressestelle
Bayerisches Landesamt für UmweltPressestelle
Bürgermeister-Ulrich-Straße 160
86179 Augsburg
Tel.: 08 21/ 9071-5242
Fax: 08 21/ 9071-5009
- Pressesprecher
- Marko Hendreschke
- Stellvertretung
- Matthias Häußler