PRESSEMITTEILUNG
Artenschutz: Nr. 78 / Mittwoch, 14. November 2007
Finger-Kuhschelle und Böhmischer Enzian: Merkblätter Artenschutz geben dem Erhalt der Biodiversität in Bayern Namen
LfU veröffentlicht Merkblätter zum Artenschutz / Zum Erhalt der Artenvielfalt laufen im Freistaat rund 50 Hilfsprojekte für gefährdete Pflanzenarten
(Augsburg) +++ Sie zählt zu den Raritäten in Bayern und kommt in Deutschland sonst nirgends mehr vor: die Finger-Kuhschelle. Nur auf der Garchinger Haide findet man sie noch, einem kleinen Rest Magerrasen nördlich von München – und auf den angrenzenden, eigens angelegten Flächen breitet sich die Pflanze auch gut aus. Sie ist eines der erfreulichsten Beispiele eines Artenschutz-Projektes, während die Erhaltung bei anderen Arten bedeutend schwieriger ist. Als besonders gefährdet gilt momentan der Böhmische Enzian, von dem 2006 nur noch 175 Einzelpflanzen in Bayern wuchsen. Neben Finger-Kuhschelle und Böhmischem Enzian gibt es derzeit rund 50 gezielte Artenhilfsprojekte in Bayern. Über Bestandsentwicklung, Gefährdungsursachen und konkrete Hilfsmaßnahmen informieren die neuen Merkblätter Artenschutz des Landesamtes für Umwelt (LfU). Die Merkblätter können über den Shop des Umweltministeriums bestellt werden und sind auch im Internet des LfU abrufbar. Die Reihe wird laufend ergänzt, in nächster Zeit vor allem um Arten der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. +++Für mitteleuropäische Verhältnisse verfügt Bayern über eine ungewöhnliche Vielfalt von Pflanzenarten: 54 Arten kommen weltweit nur im Freistaat vor (sogenannte Endemiten), 64 treten auch in ein oder zwei angrenzenden Staaten auf. Insgesamt sind fast 3000 Gefäßpflanzenarten in Bayern heimisch, davon ist fast ein Fünftel nach der Roten Liste stark gefährdet oder akut vom Aussterben bedroht. Der ungewöhnliche Florenreichtum liegt an der geographischen Vielfalt Bayerns: Die Alpine Region mit verschiedenen Höhenstufen, Flussniederungen, Moorgebieten und einer historisch kleinstrukturierten landwirtschaftlichen Nutzung prägen bis heute das Vegetationsbild. Eine besondere internationale Verantwortung hat Bayern für den Erhalt der endemischen Arten. Mit Artenhilfsprogrammen für Fauna und Flora wird versucht, die seltenen Arten langfristig zu sichern. So werden zum Beispiel Pflegemaßnahmen für die letzten Vorkommen stark gefährdeter Arten organisiert, mit Kartierungen der Lebensraum der Arten ermittelt und in Zusammenarbeit mit botanischen Gärten an der gezielten Zucht bedrohter Arten gearbeitet.
Weitere Informationen:
Merkblätter Artenschutz für Pflanzen: www.lfu.bayern.de/natur/fachinformationen/artenhilfsprogramm_pflanzen/merkblaetter/index.htm
Übersicht der Artenhilfsprojekte für Pflanzen in Bayern: www.lfu.bayern.de/natur/forschung_und_projekte/artenhilfsprogramm_botanik/projektkatalog/index.htm
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