PRESSEMITTEILUNG
Luftreinhaltung: Nr. 77 / Dienstag, 13. November 2007
Richtig heizen – Feinstaubausstoß mindern
LfU-Fachtagung: Neben Dieselfahrzeugen tragen vor allem Holzheizungen zur Feinstaubbelastung bei / Abhilfe bringen moderne Anlagen, Feinstaubfilter, sinnvolle Abgasableitung, richtige Bedienung und regelmäßige Wartung
(Augsburg) +++ Holzheizungen nehmen zu – was für den Klimaschutz günstig ist, wirkt sich auf die Luftqualität nachteilig aus. Denn alte Holzöfen sind manchmal wahre „Dreckschleudern“, die viel Feinstaub ausstoßen: bis zu hundert Mal mehr als eine Ölheizung. Insgesamt stammt ähnlich viel Feinstaub aus Hausheizungen wie aus dem Straßenverkehr, berichteten Experten auf der heutigen Fachtagung am Landesamt für Umwelt (LfU) in Augsburg. Vor allem Holzheizungen sind die Ursache. Filter, so die Fachleute, können den Feinstaubausstoß wirksam reduzieren, bei veralteten Heizungen ist allerdings oft der Austausch anzuraten. Wichtig ist auch die Abluftführung in die freie Luftströmung, um weder sich selbst noch dem Nachbarn den Rauch ins Gesicht zu blasen – dafür ist beispielsweise das Regenschutzdach auf dem Kamin oft hinderlich und die Kamine sollten den Dachfirst des Gebäudes möglichst deutlich überragen. Nicht zuletzt müsse man auch richtig heizen, damit die klimafreundlichen Holzfeuerungen die Luftqualität nicht verschlechtern. +++In Bayern wird besonders häufig mit Holz geheizt: Auf rund zwei Millionen schätzt man die Zahl der Holz-Einzelfeuerungsstätten im Freistaat. Derzeit wird länderübergreifend an der Novellierung der sogenannten Kleinfeuerungsanlagenverordnung gearbeitet, um die Anforderungen an den Feinstaub-Ausstoß zu verschärfen. Allerdings werden dabei lange Übergangsfristen vorgesehen sein, so dass vorab einige Städte vermutlich dem Vorbild der Stadt München folgen und auf ihrem Gebiet schärfere Grenzwerte für Holzheizungen vorschreiben werden. Diese niedrigeren Emissionswerte sind technisch durchaus erreichbar: Anfang nächsten Jahres sollen in Deutschland Feinstaubfilter auf den Markt kommen, mit denen auch Kleinstanlagen nachgerüstet werden können. Abhilfe bietet auch der Austausch veralteter Öfen, weil neuere Anlagen wesentlich feinstaubärmer heizen. Wird zugleich die Wärmedämmung verbessert, kommt man sogar mit kleineren Anlagen aus. Besonders empfehlenswert sind Holzpelletfeuerungen mit Blauem Engel. Aber auch moderne Öfen müssen optimal gewartet und bedient werden, denn eine ausreichende Luftzufuhr ist unerlässlich für eine optimale Verbrennung: Dazu den Ofen regelmäßig reinigen und Asche entfernen, die Luftzufuhr nicht drosseln, Überfüllung des Brennraumes und häufiges Anheizen vermeiden. Zudem sollte man nur geeignetes Material verbrennen: keine Abfälle, insbesondere keine Kunststoffe, kein Stroh, kein feuchtes oder gar behandeltes Holz. Tipps für richtiges Heizen sind in zwei LfU-Broschüren zusammengefasst, die im Internet angeboten werden.
Weitere Informationen:
Heizen mit Holz in Kamin- und Kachelöfen: www.lfu.bayern.de/luft/fachinformationen/biogene_festbrennstoffe/doc/holzofenbrosch.pdf
Heizen mit Holz in Scheitholzkesseln: www.lfu.bayern.de/luft/fachinformationen/biogene_festbrennstoffe/doc/scheitholzkessel.pdf
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