Natur: Nr. 48 / Dienstag, 11. November 2025
Eine Erfolgsgeschichte im Arten- und Naturschutz
Der November 1984 markiert die Geburtsstunde einer der erfolgreichsten „Notoperationen“ im Bayerischen Artenschutz, des „Artenhilfsprogrammes Fledermäuse“. Damals war die Situation der meisten der 25 heimischen Fledermausarten – ohne Übertreibung – dramatisch. Ein alarmierender Rückgang seit den 1950er Jahren war gut dokumentiert und ermöglichte umgehende Beratungen über sofortige Hilfsmaßnahmen. Mit diesem Ziel trafen sich im Herbst 1984 erstmalig amtliche Naturschützer, Verbandsvertreter und weitere Fachleute in Erlangen.
Kernstück des im Frühjahr 1985 offiziell gestarteten Artenhilfsprogramms und Garant für den späteren Erfolg war die Einrichtung der Koordinationsstellen für Fledermausschutz, die bis heute an der Ludwig-Maximilian-Universität München und an der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg angesiedelt sind. In Erlangen trafen sich am 8. November 2025 rund 190 haupt- und mehrheitlich ehrenamtlich im Fledermausschutz Aktive – weitere 167 waren virtuell zugeschaltet – um gemeinsam das vierzigjährige Bestehen im Rahmen einer Jubiläumstagung zu feiern. Frau Dr. Kratzer, Präsidentin des Bayerischen Landesamtes für Umwelt hebt hervor, „diese beeindruckende Anzahl an Fledermausenthusiasten ist auch zwingend erforderlich, um die vielfältigen Arbeiten im staatlich organisierten Fledermausschutz zu stemmen.“
Auch wenn die Fledermäuse nun für den Winterschlaf eine Winterpause einlegen, geht die Arbeit der Haupt- und Ehrenamtler weiter: Dazu gehören Öffentlichkeitsarbeit, Beratung von Behörden, aber auch von Privatpersonen, die Fledermäuse an ihren Häusern beherbergen oder verletzte Tiere gefunden haben. Eine zentrale Aufgabe liegt im Monitoring, also die mittel- und langfristige Überwachung der Fledermauspopulationen: Ob Kinderstuben im Kirchturm oder überwinternd im Bierkeller – die Bestände werden alljährlich akribisch erfasst. Die Informationen laufen an den beiden Koordinationsstellen zusammen, wo gezielte Maßnahmen geplant und Erfolge gemessen werden. Denn davon gibt es viele zu berichten: In 40 Jahren erfolgreichem Fledermausschutz in Bayern konnten rund die Hälfte der in Bayern heimischen Arten aus der Roten Liste der gefährdeten Tiere entlassen werden, Arten wie die Kleine und die Große Hufeisennase wurden vor dem sicher geglaubten Aussterben gerettet und ihre Bestände wachsen nachhaltig. Doch auch wenn es viel Positives zu berichten gibt, ist der Auftrag an die Aktiven im Fledermausschutz nicht beendet: mit Klimawandel, Gebäudesanierungen, Waldumbau und Insektensterben warten schon die nächsten Herausforderungen für die kommenden Jahrzehnte, um die Vorkommen der kleinen Säuger in Bayern zu sichern. Weitere Informationen finden Sie auf unseren Webseiten:
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