Kommunen: Nr. 43 / Mittwoch, 08. Oktober 2025
Zweiter Bayerischer Landschaftsgipfel stellt Lösungen für kommunale Herausforderungen vor

Wetterextreme wie Starkregen, Hitzeperioden und der erhebliche Bedarf an Bauflächen sowie hoher Versiegelungsgrad stellen bayerische Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen. Um diesen effektiv zu begegnen, benötigen Kommunen maßgeschneiderte Lösungen, die frühzeitig in die kommunale Planung integriert werden.
Das Projekt „Landschaftsplanung in Bayern – kommunal und innovativ“ hat seit 2021 Maßnahmenkataloge entwickelt, die bayerische Kommunen bei diesen Herausforderungen unterstützen. Die Ergebnisse wurden beim Zweiten Bayerischen Landschaftsgipfel am 07.10.25 in Nürnberg vorgestellt.
„Ziel war es, den Landschaftsplan als zukunftsorientiertes Planungsinstrument zu stärken und Lösungen für zentrale Herausforderungen wie Hochwasserschutz, Hitzeprävention, Nutzung erneuerbarer Energien, Flächenbewertung bei hohem Nutzungsdruck, Natur in urbanen Räumen sowie die Umnutzung brachliegender Flächen zu entwickeln,“ betont Frau Dr. Kratzer, Präsidentin des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU). Im Auftrag des Bayerischen Umweltministeriums bearbeitete ein Team der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege und des LfU Schwerpunktthemen in sechs Kommunen.
Das Projektteam entwickelte bedarfsgerechte Maßnahmenkataloge, die die individuellen Anforderungen der Kommunen berücksichtigten. Expertinnen und Experten aus Stadt- und Landschaftsplanung sowie Fachbehörden begleiteten den Prozess. „Jede Kommune erhielt ein maßgeschneidertes Kommunikations- und Beteiligungskonzept. Ein wichtiger Erfolgsfaktor war, sämtliche Strategien und Maßnahmen mit Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, der Verwaltung und engagierten Bürgerinnen und Bürgern abzustimmen. Der Dialog mit Fachleuten, Betroffenen sowie der Zivilgesellschaft war entscheidend, um tragfähige Lösungen auch umsetzen zu können,“ ist Frau Dr. Stammel, Direktorin der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege, überzeugt.
Die gewonnenen Erkenntnisse und Empfehlungen wurden am 7. Oktober 2025 beim Zweiten Bayerischen Landschaftsgipfel im Presseclub Nürnberg vorgestellt. Die Veranstaltung bot die ideale Plattform, um die vielfältigen Perspektiven der beteiligten Akteurinnen und Akteure zu präsentieren und sich mit Fachleuten, Planerinnen und Planern sowie Kommunalvertreterinnen und -vertretern auszutauschen.
Die sechs Kommunen bearbeiteten mit dem Projektteam folgende Themen:
- Stadt Abensberg (Niederbayern) identifizierte Potenzialräume für Flächen-Photovoltaik aus einer gesamtgemeindlichen Sicht.
- Stadt Bamberg (Oberfranken) legte den Fokus auf multifunktionale Flächennutzung im Kontext urbaner und stadtnaher Klimaanpassung.
- Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn (Oberbayern) nutzte die Ökosystemleistungen als Instrument, um Flächen zu bewerten und um die zukünftige Gemeindeentwicklung darauf aufzubauen.
- Gemeinde Kirchheim (Unterfranken) erarbeitete Lösungsansätze, wie ehemalige Abbauflächen im Sinne des Biotopverbunds sowie der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung entwickelt werden.
- Stadt Penzberg (Oberbayern) entwarf Konzepte, Naturräume in der Stadt ökologisch aufzuwerten und miteinander zu vernetzen sowie den Wert der Moore und Fließgewässer zu vermitteln.
- Stadt Selbitz (Oberfranken) entwickelte ein Schwammflur-Konzept, um sich frühzeitig gegen Starkregen und Hochwasser zu wappnen.
Die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege setzte das Projekt gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz um. Die Projektpartner waren der Bayerische Städtetag, der Bayerischer Gemeindetag und der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten bdla Bayern.
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