PRESSEMITTEILUNG

Ressourceneffizienz: Nr. 18 / Mittwoch, 21. Mai 2025

Nachhaltige Zukunft: Kreislaufwirtschaft und Ressourcenschonung im Mittelpunkt

Erfolgreiche Bayerische Kreislaufwirtschafts- und Ressourceneffizienztage 2025

Teilnehmende der Kreislaufwirtschafts- und Ressourceneffizienztage 2025 Teilnehmende der Kreislaufwirtschafts- und Ressourceneffizienztage 2025 (Quelle: LfU)

+++ „Der Kreislaufwirtschaft gehört die Zukunft, denn: Rohstoffknappheit und Engpässe in den Lieferketten gehören zu den großen Herausforderungen unserer Zeit. Ressourcen dürfen daher nicht nur einmal genutzt und dann zu Abfall werden. Es gilt, sie in einem möglichst geschlossenen System zu halten. Das macht unabhängiger, schafft nachhaltige wirtschaftliche Perspektiven und schont unsere Umwelt für kommende Generationen.“. Mit diesen Worten eröffnete Dr. Christian Barth, Amtschef am Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, die Bayerischen Kreislaufwirtschafts- und Ressourceneffizienztage in Nürnberg. Rund 250 Unternehmer, Multiplikatoren und weitere Interessierte erarbeiteten und diskutierten gemeinsame Wege und Lösungen für eine nachhaltige Zukunft. +++

Die Verknappung von Rohstoffen ist eines der zentralen Themen unserer Zeit, das sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Auswirkungen hat. Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des steigenden Konsums ist die nachhaltige Nutzung und der Schutz unserer natürlichen Ressourcen dringlicher denn je. Diese Problematik betrifft uns alle. Hinzu kommen beispielsweise Engpässe in den Lieferketten. Die Bayerischen Kreislaufwirtschafts- und Ressourceneffizienztage – kurz KReTa – setzten am 19. und 20. Mai 2025 in Nürnberg hierzu ein wegweisendes Zeichen. Es drehte sich alles darum, wie wir durch innovative Konzepte und Technologien den Übergang zu einer ressourcenschonenden und zukunftsorientierten Wirtschaft gestalten können. Rund 250 Experten, Multiplikatoren und weitere Interessierte aus unterschiedlichen Sektoren nahmen sich dieser Thematik bei Vorträgen und interaktiven Workshops an.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung des Ressourceneffizienz-Zentrums Bayern (REZ), unterstützt durch den Bayerischen Industrie- und Handelskammertag e.V., standen übergeordnete Ziele der Kreislaufwirtschaft, der Ressourcenschonung und des Klimaschutzes. Dabei wurde sich auf die Themen wie die Kreislaufführung von Kunststoffen, Recyclingbaustoffe, Ökobilanzierung, künstliche Intelligenz (KI) und Digitalisierung, Design for Circularity sowie nachhaltige Recyclingstrategien konzentriert. Außerdem diskutierten Expertinnen und Experten über Strategien der Kreislaufwirtschaft und über die Möglichkeiten der Zirkularität bei der Energiewende.

Die aktuellen Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen machen es umso wichtiger, Ressourcen zu schonen bzw. Rohstoffe effizient einzusetzen, um die Abhängigkeit von Rohstoffmärkten zu reduzieren, wettbewerbsfähig zu bleiben und Kosten einzusparen. Letzteres ist laut Digitalisierungsumfrage des BIHK auch mit der wichtigste Grund der unternehmensinternen Digitalisierung. Gerade die Bedeutung von KI steigt weiter deutlich an und spielt laut BIHK-Umfrage für 80% der bayerischen Unternehmen eine Rolle. KI kann beispielsweise für eine nachhaltigere Kunststoffproduktion ein Gamechanger sein. Dies verdeutlichte das Dialoggespräch mit Unternehmen und dem KI-Produktionsnetzwerk. Die KI kann helfen, kleinen Abweichungen frühzeitig gegenzusteuern und somit ressourcenschonende Produktionsprozesse wirtschaftlich tragfähig zu machen.

Die Energiewende ist ein zentrales Anliegen unserer Gesellschaft. Doch sie bedeutet weit mehr als den reinen Ausbau erneuerbarer Energien. Solarmodule, Windkraftanlagen und Batteriesysteme sind zentrale Bausteine. Sie enthalten wertvolle Rohstoffe wie Lithium, Kobalt oder Seltene Erden, die begrenzt verfügbar sind. Betrachten wir daneben den bayerischen Fahrzeugbau mit einer der höchsten Bruttowertschöpfungen in Bayern. Hier zeigt die Studie „Effizienz zahlt sich aus – Zahlen, Daten, Fakten zur Ressourceneffizienz in Bayern“ des REZ, dass der direkte Materialeinsatz im Wesentlichen aus Eisenmetallen besteht, deren Einsatz von knapp 3 Mio. Tonnen im Jahr 2010 auf über 3,3 Mio. Tonnen im Jahr 2020 angestiegen ist. Ein zusätzlicher relevanter Materialeinsatz entfällt auf Aluminium, mit einem Anstieg von 400 Tausend Tonnen (2010) auf über 450 Tausend Tonnen (2020). Auch Kupfermetalle werden für den Bau von Fahrzeugen eingesetzt, jedoch in deutlich geringerem Umfang als Eisen und Aluminium. Sofern sich die bisherige Trendentwicklung fortschreibt, könnte der direkte Materialeinsatz in dieser Branche in Bayern auf über 4,8 Mio. Tonnen bis 2035 ansteigen (www.rez.bayern.de/studien).

Diese zwei wesentlichen Bereiche verdeutlichen die entscheidende Rolle, die Materialien mittels Recyclings im Kreislauf zu halten und Abfälle zu minimieren.

Ob Energiewende oder Ressourcenschutz, an oberster Stelle steht der Umwelt- und Klimaschutz und damit einher geht der Vergleich mittels Treibhausgas-Emissionen. Um die Klimawirksamkeit von Maßnahmen aus dem Bereich der betrieblichen Materialeffizienz abzuschätzen, wurde das ESTEM-Webtool vom Freistaat Bayern mitentwickelt. Es ist eine einfache standardisierte Vorgehensweise zur Ermittlung eingesparter Treibhausgas-Emissionen von Projekten zur Materialeffizienz. Somit wird unter anderem ein innerbetrieblicher Vergleich von Materialeffizienzmaßnahmen geliefert. Nähere Informationen erhalten Sie hier: https://www.ressource-deutschland.de/service/estem/

Ein ebenfalls wesentlicher Aspekt für die erfolgreiche Umsetzung und Etablierung der Kreislaufwirtschaft ist der Austausch sowie die enge Kooperation zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Die zweitägige Veranstaltung bot hierfür eine geeignete Plattform, unter anderem in Form eines Ausstellerbereichs, in dem Unternehmen und Institutionen ihre Produkte und Dienstleistungen im Bereich der Kreislaufwirtschaft präsentierten. Dazu gehörten auch vier Preisträger des Bayerischen Ideenwettbewerbs 2024, die sich auf den nachhaltigen Einsatz von Bauteilen und Recyclingmaterialien im Bausektor spezialisiert haben.

Sie interessieren sich dafür, Themen der Material- und Rohstoffeffizienz in Ihrem Unternehmen umzusetzen? Das REZ ist dafür die zentrale Anlaufstelle in Bayern und freut sich darauf, Sie bei Ihren Vorhaben zu unterstützen. Weitere Informationen unter: www.rez.bayern.de.

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