PRESSEMITTEILUNG

Natur: Nr. 28 / Montag, 16. August 2021

Nachzucht gefährdeter Fischarten gelungen

Donaugraben ist neues Zuhause für 4.500 Schlammpeitzger

Die Schlammpeitzger wurden in einem teichartigen Abschnitt des Donaugrabens unterhalb von Deggendorf ausgesetzt. Die Schlammpeitzger wurden in einem teichartigen Abschnitt des Donaugrabens unterhalb von Deggendorf ausgesetzt. (Quelle: LfU/Lukas Ittner)

+++ Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) hat in seinen Wielenbacher Teichanlagen eine erfolgreiche Nachzucht des Europäischen Schlammpeitzgers aufgebaut. In der aktuellen Roten Liste Bayerns wird diese Fischart als „vom Aussterben bedroht“ geführt. Anfang dieses Jahres wurde deshalb am LfU ein Artenhilfsprogramm gestartet. Im Fokus steht neben der Nachzucht die Suche nach Gewässern, in denen der Schlammpeitzger früher heimisch war und nach Renaturierungen wieder geeignete Lebensräume entstanden sind. Ende Juli 2021 konnten in Zusammenarbeit mit der Wasserbaulichen Infrastrukturgesellschaft und der Fachberatung für Fischerei des Bezirks Niederbayern im Donaugraben unterhalb von Deggendorf erstmals 4.500 Tiere im Alter von sieben Wochen in die Freiheit entlassen werden. Der Erfolg der Besatzmaßnahme wird durch Bestandskontrollen in den nächsten Jahren überprüft. +++

Der Europäische Schlammpeitzger ist ein typischer Bewohner seichter, langsam fließender Gewässer mit dichtem Pflanzenbewuchs und schlammigem Grund, wie etwa Gräben, Altwässer und Tümpel in Feuchtgebieten und Auenlandschaften. Viele dieser Lebensräume sind in der Vergangenheit durch Gewässerverbauungen und Trockenlegungen verloren gegangen. Insbesondere Grabenräumungen und Entkrautungsmaßnahmen gefährden immer noch vorhandene Restpopulationen. In einigen Gewässern, in denen der Schlammpeitzger früher heimisch war, werden nun im Zuge von lebensraumverbessernden Maßnahmen wieder geeignete Lebensräume geschaffen. Sie bieten dieser vom Aussterben bedrohten Art eine Chance für die Wiederausbreitung.

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