PRESSEMITTEILUNG

Trinkwasseraufbereitung: Nr. 83 / Montag, 27. November 2006

Stadt will Uran aus dem Trinkwasser entfernen

Burgkunstadt stellt Weichen für den Dauerbetrieb zur gezielten Entfernung von Uran aus dem Trinkwasser / bundesweit zugelassenes Uranex-Verfahren einsatzfähig

(Augsburg) +++ Die oberfränkische Stadt Burgkunstadt stellt als erste bayerische Kommune die Weichen dafür, um ihr Problem mit dem Uran im Trinkwasser dauerhaft zu lösen: Nach dem erfolgreichen halbjährigen Praxisbetrieb im halbtechnischen Maßstab soll nun eine Aufbereitungsanlage im großtechnischen Maßstab die rund 7.000 Einwohner auf Dauer mit Trinkwasser versorgen, aus dem zuvor gezielt das Uran entfernt wurde. Derzeit laufen die Planungen für den Dauerbetrieb. Mit dem Bau der Anlage soll im Frühjahr begonnen werden. Ein Verfahren mit vergleichbarer Wirkungsweise wie das Burgkunstadter Pilotprojekt ist seit Juli bundesweit zur Uranentfernung aus dem Trinkwasser zugelassen und einsatzfähig. Es wurde in den Jahren 2001 bis 2004 auf der Basis jahrelanger Erfahrungen bei der Dekontamination von Wässern in Kooperation zwischen dem Forschungszentrum Karlsruhe und der Firma ATC Dr. Mann e.K. entwickelt und weltweit zum Patent angemeldet. Bereits installierte technische Anlagen in Deutschland und Italien funktionieren laut Herstellerangaben sicher, effizient und zuverlässig, bei sehr geringen Betriebskosten auf der Basis effizienter und zugelassener Entsorgungskonzepte. Dieses Verfahren bietet Krüger WABAG (www.krueger-wabag.de) unter dem Namen URANEX® auf dem Markt an. In Bayern überschreiten rund ein Prozent von 3500 Messwerten aus dem Grund- und Trinkwasser den bayerischen Maßnahmenwert von 20 Milligramm Uran pro Liter Trinkwasser. +++

In mehreren Regionen Nordbayerns hatten die Umweltfachleute erhöhte Urangehalte im Grundwasser und im Trinkwasser gefunden. Bislang konnten sich die betroffenen Kommunen nur damit behelfen, einzelne Brunnen mit erhöhten Gehalten stillzulegen oder mit dem Wasser aus unbelasteten Brunnen zu vermischen, um die Maßnahmenwerte zu unterschreiten, bevor das Trinkwasser an die Verbraucher abgegeben wird. Wasserversorger mit erhöhten Urangehalten im Trinkwasser können nun auch den Weg der Aufbereitung gehen. Beide Verfahren, das in Burgkunstadt entwickelte und das Uranex-Verfahren, entfernen mit speziellen Austauscherharzen gezielt das natürlich vorkommende Uran und verändern die sonstige chemische Zusammensetzung des Trinkwassers praktisch nicht. Die Restgehalte an Uran nach der Aufbereitung liegen unter einem Mikrogramm und damit deutlich unter allen derzeit diskutierten Anforderungswerten. Dafür reichen Kontaktzeiten von rund einer Minute aus, in denen das Wasser das Harz umströmt. Die Betriebskosten für die Aufbereitung steigen dadurch nur um wenige Cent pro Kubikmeter Wasser. Beide Verfahren können mit bereits bestehenden anderen Aufbereitungsverfahren kombiniert werden und erfordern sehr geringen Wartungsaufwand.

Ursache für die erhöhten Urangehalte im Trinkwasser sind bestimmte Gesteine, aus denen das dort natürlich vorkommende Uran durch das Wasser gelöst wird. Unklar ist aber noch, ob dieses Trinkwasser künftig aufbereitet werden muss, denn ein gesetzlicher Grenzwert für Uran ist derzeit bei den Wasserexperten des Bundes und Europas erst in der Diskussion. Unabhängig davon können die Wasserversorgungsunternehmen aber bereits jetzt im Vorgriff gesetzlicher Regelungen die neuen technischen Möglichkeiten zur Trinkwasseraufbereitung einsetzen.

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