Mobilfunkstrahlung: Nr. 81 / Dienstag, 21. November 2006
Nach Presseberichten: Landesamt für Umwelt ermittelt Mobilfunkstrahlung in Oberammergau
(Ausgburg) +++ Nach den gestrigen Presseberichten über erhöhte Mobilfunkstrahlung in Oberammergau hat das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) heute kurzfristig vor Ort eine Messung vorgenommen. Die aktuellen Messergebnisse zeigen, dass die bundesweit geltenden Grenzwerte weit unterschritten werden und maximal fünf Prozent des Grenzwertes erreichen. Sie liegen damit leicht über den Durchschnittswerten, aber in der selben Größenordnung wie diejenigen Messergebnisse, die im Rahmen einer flächendeckenden Messaktion des LfU in Bayern an mehr als 400 Orten im sogenannten EMF-Monitoring ermittelt wurden. Mit den aktuellen Messungen des LfU in Oberammergau kann ausgeschlossen werden, dass zur Übertragung andere als die bisher verwendeten Frequenzen genutzt werden. Das Landesamt für Umwelt führt laufend Mobilfunkmessungen in allen Landesteilen Bayerns durch. Es wird bei künftigen Messungen besonderes Augenmerk auf die laufenden Änderungen im Netzbetrieb haben und verstärkt dort messen, wo Umstellungen auf GPRS–EDGE unmittelbar bevorstehen oder in jüngster Zeit erfolgt sind. +++Presseberichten zufolge sollen in Oberammergau seit August Krankheitssymptome aufgetreten sein, die in einem direkten Zusammenhang mit der Umrüstung der Mobilfunksender mit dem System GPRS-EDGE stehen sollen. Nach den Presseberichten sei die Technik gesundheitlich besonders problematisch, weil sie zur Übertragung eine andere Frequenz als die gängigen nutze, und mit 10 Hertz übertrage.
Dazu teilt das LfU mit:
Die GRPS- Technik ist nicht neu und europaweit schon seit Jahren im Einsatz. In Deutschland ist seit Anfang des Jahres an vielen Orten mit der Umrüstung begonnen worden. Die Umstellung soll nach Auskunft der Mobilfunkbetreiber bis Ende kommenden Jahres abgeschlossen werden. Die Technik nutzt das gleiche Frequenzband von 900 Megahertz (MHz) wie die bisherige GSM-Technik. Durch die Umstellung kann jedoch eine größere Datenmenge übertragen werden, die mit der EDGE-Technik nochmals gesteigert wird. Die Sendeleistung der Mobilfunkstationen ändert sich dadurch nicht, wie auch die aktuelle Messung in Oberammergau belegt. Die LfU-Messungen zeigen, dass die in der Presse angesprochenen Frequenzbereiche von 10 Hertz nicht genutzt werden. Das bestätigte auf Anfrage auch die Bundesnetzagentur.
Die in Oberammergau in der Presse berichteten Einzelfälle sollen von Experten unter Moderation des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) beurteilt werden, um zu klären, ob ein Zusammenhang zwischen der Strahlung von Mobilfunkbasistationen und diesen gesundheitlichen Beschwerden besteht. Aus den Erkenntnissen der bisherigen wissenschaftlichen Literatur gibt es keinen Nachweis für diesen Zusammenhang.
Weitere Informationen zum Thema Mobilfunk finden Sie unter www.lgl.bayern.de/publikationen/index.htm
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