Natur: Nr. 27 / Dienstag, 01. Juli 2025
Umfassende Suche nach besonderen Tierarten
Start der Naturschutzfachkartierung im Stadtgebiet von Regensburg
+++ Im Stadtgebiet von Regensburg wurde in den Jahren 2022 bis 2023 die botanisch ausgerichtete Biotopkartierung durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Kartierung werden im Laufe des Jahres veröffentlicht. Nun sollen zoologische Daten das Wissen über besonders bedeutende Lebensräume vervollständigen. Damit beginnt ein weiteres umfassendes Kartierungsprojekt im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU). Über einen Zeitraum von zwei Jahren werden im Rahmen der Naturschutzfachkartierung seltene Tierarten aus verschiedenen Artengruppen erfasst und dokumentiert. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Sommer 2027 vorliegen und stehen für verschiedene Maßnahmen und Planungen zur Verfügung. +++
Die jetzt beginnenden Kartierungsarbeiten, die in enger Abstimmung mit dem Umweltamt der Stadt vorbereitet wurden, umfassen die Artengruppen Reptilien, Amphibien, Libellen, Tagfalter sowie Heuschrecken und werden von einem Fachbüro aus München durchgeführt. Im Frühjahr 2026 startet die Bearbeitung der Artengruppe Vögel, die von Ornithologen aus Regensburg übernommen wird. Für alle untersuchten Artengruppen wird ein guter Überblick zu den Vorkommen im Stadtgebiet und zur Bestandsentwicklungen der einzelnen Arten angestrebt. Einerseits wird geprüft, ob bekannte Fundorte gefährdeter Arten noch von diesen besiedelt sind, andererseits sollen auch Flächen untersucht werden, zu denen noch kaum Erkenntnisse vorliegen. Daraus können Pflege- und Fördermaßnahmen abgeleitet werden, die vor allem bedrohten Arten zugutekommen.
Die Fachleute an der Stadt und am Landesamt haben etwa 100 Zielarten benannt, nach denen gesucht wird. Dazu gehören beispielsweise das Rebhuhn und die Feldlerche, die Schlingnatter, die Gelbbauchunke und eine ganze Reihe von Insektenarten, wie die Kleine Zangenlibelle, der Magerrasen-Perlmuttfalter oder der Feld-Grashüpfer. Auf den jeweiligen Untersuchungsflächen werden nicht nur die besonders gefährdeten Arten, sondern auch häufige Arten dokumentiert, um eine Vergleichsgrundlage für künftige Entwicklungen zu erhalten. Die Artenzusammensetzung ändert sich aufgrund unterschiedlicher Bewirtschaftung oder durch klimatische Umwälzungen mitunter stark. Nach Abschluss der Geländearbeiten ist mit Erkenntnissen zu etwa 200 wertvollen Lebensräumen im Stadtgebiet zu rechnen. Hinzu kommen konkrete Empfehlungen für Verbesserungs- und Pflegemaßnahmen, die in den folgenden Jahren umgesetzt werden können. Dem Umweltamt werden die Ergebnisse helfen, Fördermaßnahmen für bedrohte Arten gezielt umzusetzen.
Weitere Informationen:
Die Naturschutzfachkartierung liefert Informationen über bedrohte Tierarten in Landkreisen und kreisfreien Städten. Sie ist eine Bestandsaufnahme und erfasst eine fachlich begründete Auswahl an Flächen, die für den Naturschutz wichtig und erhaltenswert sind. Sie hat weder das Ziel noch die Möglichkeit, Flächen unter Schutz zu stellen oder Grundstückseigentümern bestimmte Bewirtschaftungsweisen vorzuschreiben. Mögliche Einschränkungen ergeben sich ausschließlich aus bestehenden gesetzlichen Vorgaben.
Bei der Kartierung werden vorhandene Daten auf den neuesten Stand gebracht und bisher nicht betrachtete Flächen erstmalig untersucht. Die Ergebnisse werden in einer landesweiten Datenbank zentral gespeichert. Das LfU koordiniert die Arbeiten bayernweit und stellt die Ergebnisse auf Anfrage für Planungsvorhaben zur Verfügung.
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