Bayerisches Landesamt für
Umwelt

Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina)

Rote Liste Bayern: Arten der Vorwarnliste
Rote Liste Deutschland:
Erhaltungszustand Kontinental: Unbekannt
Erhaltungszustand Alpin:

Verbreitung und Bestandssituation

Der Nachtkerzenschwärmer hat ein ausgedehntes Verbreitungsgebiet von Nordafrika bis nach Zentralasien. In Europa ist überwiegend der Süden besiedelt. Die Funde in Bayern sind weit gestreut. Die Art scheint von der Klimaerwärmung zu profitieren.

Fundortkarte

Nachtkerzenschwärmer (Proserpinus proserpina)

Nachweise ab 2000



Letzter Daten-Import erfolgte am 12.9.2023.

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Vorkommen in Bayern

Nachweise ab 2000

TK-Blatt-Nummer TK-Blatt-Name
5923 Rieneck
5938 Marktredwitz
6040 Neualbenreuth
6338 Weiden i.d.OPf.
6532 Nürnberg
7045 Frauenau
7234 Ingolstadt
7243 Plattling
7329 Höchstädt a.d.Donau
7427 Sontheim a.d.Brenz
7429 Dillingen a.d.Donau Ost
7532 Aichach
7630 Westheim b.Augsburg
7631 Augsburg
7731 Mering
7733 Maisach
7739 Schwindegg
7740 Ampfing
7743 Marktl
7833 Fürstenfeldbruck
7835 München
7842 Burghausen
7927 Amendingen
7934 Starnberg Nord
8027 Memmingen
Letzter Daten-Import erfolgte am 12.9.2023.

Lebensraum und Lebensweise

Als Lebensraum dient eine ganze Reihe von Offenlandbiotopen, die sich durch feuchtwarmes Mikroklima und Vorkommen der Raupenfutterpflanzen Epilobium hirsutum, E. angustifolium und Oenothera biennis auszeichnen. Dies können z.B. Kiesgruben, Wiesengräben, Bachufer oder auch feuchte Waldränder sein. Die Eiablage erfolgt auf möglichst vollsonnige Raupennahrungspflanzen. Die Flugzeit der Falter reicht von Mai bis Juli.

Gefährdungen und Beeinträchtigungen

  • Habitatverlust durch Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung
  • Sukzession in dynamischen Lebensräumen
  • Verfüllung, Rekultivierung von Abbaustellen

Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen

Die vagabundierende Art ist zeichnet sich durch deutliche Bestandsschwankungen aus. Gezielte Schutzmaßnahmen sollten vor allem in dauerhaft besiedelten Habitaten ansetzen:

  • Zurücksetzen der Sukzession in mehrjährigen Abständen durch Entbuschung, Mahd
  • Erhalt von Abbaustellen als offenlandbestimmten Biotopflächen
  • Förderung von Epilobium-Fluren an Gewässern

Sonstige Hinweise

Ergänzende Informationen

Proserpinus proserpina, Artenportrait, BfN

HERMANN, G. & TRAUTNER, J. (2011): Der Nachtkerzenschwärmer in der Planungspraxis. Habitate, Phänologie und Erfassungsmethoden einer "unsteten" Art des Anhangs IV der FFH-Richtlinie. - Naturschutz und Landschaftsplanung 43(10): 293-300.