- Startseite >>
- Natur >>
- saP >>
- Arteninformationen >>
- Libellen >>
- Leucorrhinia albifrons
Östliche Moosjungfer (Leucorrhinia albifrons)
Rote Liste Bayern: | Vom Aussterben bedroht |
Rote Liste Deutschland: | Stark gefährdet |
Erhaltungszustand Kontinental: | Ungünstig/unzureichend |
Erhaltungszustand Alpin: | Ungünstig/unzureichend |
Foto: Bernd Cegielka
Foto: Bernd Cegielka
Verbreitung und Bestandssituation
Das geschlossene Verbreitungsgebiet der eurosibirischen Art erstreckt sich von Ostdeutschland bis nach Westsibirien. In Westeuropa finden sich wenige isolierte Arealvorposten, westlich bis nach Südwest-Frankreich und den Niederlanden.
Vorkommen in Deutschland sind derzeit nur aus der Osthälfte bekannt (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Thüringen und Bayern).
Unentdeckte Vorkommen können bei dieser kurz- und frühfliegenden Art nicht vollständig ausgeschlossen werden. Aktuelle Vorkommen in Bayern mit Hinweis auf Bodenständigkeit existieren in Oberbayern, Schwaben, Mittelfranken und der Oberpfalz.
Lebensraum und Lebensweise
Besiedelt werden nährstoffarme, fischfreie oder fischarme Stillgewässer mit unterschiedlichem Säuregrad und meist dichter Gewässervegetation nahe der Wasseroberfläche aus Armleuchteralben, Laichkräutern etc. in kalkreichen Gewässern bzw. Torfmoosen, Sauergräsern, Binsen u. a. in moorigen Gewässern.
Die Larvalentwicklung ist mindestens zweijährig. Exuvien findet man ab der 2. Maihälfte bis Anfang August in der Ufervegetation. Die Imagines leben nur wenige Wochen.
Phänologie
Hauptflugzeit von Ende Mai bis Anfang Juli
Gefährdungen und Beeinträchtigungen
- Beeinträchtigung der Wasserqualität durch Eutrophierung, vor allem durch direkte oder diffuse Nährstoffeinträge oder Einleitung von Fremdwasser
- Entwässerung oder Störungen des Wasserhaushalts
- Fischbesatz oder Verschiebung der (Fisch-) Artendominanz durch übermäßige Entnahme von Raubfischen
- Trittschäden in der Ufervegetation
Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen
Grundsätzlich nur bei bekannten und beeinträchtigten Larvalgewässern möglich:
- Auszäunung und langfristiger Betretungs-Schutz von Ufern
- Entnahme von benthivoren Fischarten und weiteren, standortfremden Arten (z. B. Graskarpfen) mit dauerhafter Untersagung der fischereilichen Nutzung
Ergänzende Informationen
Leuchrrhinia albifons, Artenportrait, BfN
Wildermuth, H. & A. Martens (2019): Die Libellen Europas. Alle Arten von den Azoren bis zum Ural im Porträt. Wiebelsheim: Quelle & Meyer Verlag. 960 S.
Brockhaus, T., Roland, H.-J., Benken, T., Conze, K.-J., Günther, A., Leipelt, K.-G., Lohr, M., Martens, A., Mauersberger, R., Ott, J., Suhling, F., Weihrauch, F. &
C. Willigalla (2015): Atlas der Libellen Deutschlands. - Libellula Supplement 14: 1-394.Kuhn, J. (2008): Leucorrhinia albifrons in Bayern: Monitoring 2007-2008. - Gutachten. Bayerisches Landesamt für Umwelt.
Burbach, K. (2003): Verbreitung und Habitate von Leucorrhinia albifrons in Bayern. Libellula Supplement 4: 105-132.