Naturschutzrelevante Gutachten in Bayern
Käferfauna ausgewählter Moore in Niederbayern
Zusammenfassung
Auf den 2023 untersuchten neun RF konnten insgesamt 261 Käferarten aus 50 Familien in 5919 Exemplaren erfaßt werden Tabelle 4, Anlage 2. Das Artenspektrum enthält 41 Laufkäferarten in 568 Individuen, zu den Holzkäfern gehören 90 Arten aus 28 Familien in 1267 Individuen und an sonstigen Käferarten konnten bisher 130 Arten aus 30 Familien in 4084 Individuen zusätzlich bestimmt werden. Zu den naturschutzfachlich wertgebenden Käferarten Abbildung 2, Tabelle 5 gehören 26 Arten der Roten Listen von Deutschland SCHMIDT et al. 2016, SPITZENBERG et al. 2016, BFN 2021 und 32 Arten der Roten Listen von Bayern LFU 2003, 2020, wobei jeweils acht bzw. zwölf Arten mit Vorwarnstatus geführt werden. Bei zwei Arten ist eine Gefährdung anzunehmen und bei drei Arten ist die Gefährdung bundesweit derzeit unbekannt. 21 der nachgewiesenen Arten sind gesetzlich besonders geschützt BARTSCHV 2005. Besonders hervorzuheben sind Nachweise von fünf Arten Agonum ericeti, Ampedus tristis, Carabus menetriesi pacholai, Crenitis punctatostriata, Oxythyrea funesta, Phloeonomus minimus, die bundesweit und/oder im Freistaat Bayern mindestens als stark gefährdet eingestuft sind. Bemerkenswert sind die beiden naturschutzfachlich hochsignifikanten Laufkäferarten Agonum ericeti und Carabus menetriesi pacholai. Beides sind hochspezialisierte, tyrphobionte Moorbewohner, und letzterer zudem als FFH-Art europaweit geschützt. Bei den xylobionten Arten ist Ampedus tristis besonders hervorzuheben, der bundesweit auf Grund seiner Seltenheit in der Kategorie R geführt wird. Die xylodetriticole Nadelholzart kommt in Deutschland nur in ursprünglichen Nadelholzwäldern des bayerischen Waldes und im Alpenvorland vor. Bei den sonstigen Käfern ist die aquatische, tyrphobionte Art Crenitis punctatostriata besonders zu erwähnen.
Erstellt am: 16.02.2024