Naturschutzrelevante Gutachten in Bayern

Rosalia Umweltmanagement, Andreas Weigel
2024

BioDiv-Projekt: Käferfauna ausgewählter Moore in Niederbayern 2024

Unveröffentlichtes Gutachten im Auftrag von: Regierung von Niederbayern, 57 Seiten, Landshut
Landkreise: Deggendorf, Dingolfing-Landau, Freyung-Grafenau, Kelheim, Landshut, Landshut Stadt, Niederbayern, Passau, Passau Stadt, Regen, Rottal-Inn, Straubing Stadt, Straubing-Bogen
Artengruppe:
Käfer
Stichwörter:
BioDiv-Projekt: Käferfauna, ausgewählte Moore, Niederbayern, 2024
Landkreis(e):
Deggendorf, Dingolfing-Landau, Freyung-Grafenau, Kelheim, Landshut, Landshut Stadt, Niederbayern, Passau, Passau Stadt, Regen, Rottal-Inn, Straubing Stadt, Straubing-Bogen
Auftraggeber:
Regierung von Niederbayern

Zusammenfassung

In Bayern hat das Klimaschutzpotential von Mooren in den letzten Jahren eine besondere Relevanz erreicht, so daß im Freistaat der Masterplan Moore in Bayern aufgelegt wurde. Bayernweit sind ca. 95 % der gesamten Moorfläche nicht mehr intakt und stehen meist unter land- und forstwirtschaftlicher Nutzung. Dadurch verlieren Moore nicht nur ihre natürliche Fähigkeit Kohlenstoff zu speichern, sondern sind auch bezüglich ihrer floristischen und faunistischen Diversität stark degradiert. Über das Moorschutzprogramm Bayern werden Moore renaturiert und revitalisiert. Die Förderkulisse des Programms ist sehr weit gefasst, neben der Wiederherstellung des moortypischen Wasserhaushaltes und einer standorttypischen Vegetation, gehört auch die Moorfauna mit ihren hochspezialisierten Arten zu diesen Themenkomplex. Für eine rechtlich abgesicherte und auch ökologisch begründete Schutzwürdigkeit von Lebensräumen ist die naturschutzfachliche Argumentation dringend notwendig. Durch ihre differenzierte Lebensweise, die Besiedlung unterschiedlichster Biotope und Habitate und durch ihre oft sehr empfindliche Reaktion gegenüber Lebensraumveränderungen eignen sich Käfer Coleoptera für landschaftsökologische und naturschutzrelevante Untersuchungen im besonderen Maße. In den zurückliegenden Jahren wurden bereits umfangreichere Untersuchungen zur Käferfauna in ausgewählten Moorgebieten Niederbayerns durchgeführt, die dieser Argumentation dienen WEIGEL 2022, 2024. Die aktuellen Untersuchungen fanden auf sechs ausgewählten Moorflächen statt, vor allem in Moorkomplexen im östlichen Niederbayern s. Abb. 2, wiederum mit besonderem Augenmerk auf bodenbewohnende epigäische und holzbewohnende xylobionte Käferarten. Beide Käfergruppen, für deren Arten im allgemeinen gute faunistische und ökologische Kenntnisse vorliegen, enthalten sowohl relevante Indikatorarten und sind zudem auch für ein längerfristiges Monitoring geeignet. Sowohl epigäische Laufkäferarten als auch xylobionte Käferarten lassen sich methodisch qualitativ und quantitativ mit vergleichbaren Methoden zuverlässig erfassen. Auf insgesamt zehn Standorten innerhalb dieser sechs Moorkomplexe, wurden dementsprechend jeweils fünf Bodenfallen und ein Lufteklektor über einen Zeitraum von Ende April bis Mitte September 2024 hinweg eingesetzt. Diese Untersuchungen stellen überwiegend Ersterfassungen zur Fauna dieser ausgewählten Käfergruppen dar. Diese Erfassungen sind sowohl die Grundlage für ein langfristiges Monitoring, und dienen aber vor allem zur Festlegung von Maßnahmen der Renaturierung und Revitalisierung der untersuchten Moorkomplexe. Die spätere Durchführung dieser Maßnahmen ist sowohl ein Beitrag zur Erhöhung der Diversität zahlreicher Tiergruppen, als auch ein unmittelbarer Beitrag zum Klimaschutz.

Erstellt am: 08.05.2025

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