Naturschutzrelevante Gutachten in Bayern
Avifaunistische Bestandserfassung der Vogelarten des Halb-Offenlandes am ehemaligen Standortübungsplatz Landshut- Auloh im Jahr 2024 Stadt Landshut

Zusammenfassung
Im Jahr 2024 fand mittlerweile zum fünften Mal in Folge eine Bestandserfassung der wichtigsten Vogelarten im Naturschutzgebiet „Ehemaliger Standortübungsplatz Landshut- Auloh“, im östlichen Stadtgebiet von Landshut statt. Darin enthalten war auch der westliche Teil der Ochsenau, östlich von Auloh, welcher nur zur Hälfte innerhalb der Naturschutzgebiets-Grenze liegt. Zielstellung der Erfassung war die Erhebung des Brutbestandes insbesondere der Heidelerche Lullula arborea, die sich seit einigen Jahren wieder im Gebiet mit mehreren Brutpaaren angesiedelt hat. Von den weiteren, gefährdeten, seltenen oder gebietstypischen Vogelarten wie u.a. Wendehals Jynx torquilla und Baumpieper Anthus trivialis, konnten im Jahr 2024 nur vom Neuntöter Lanius collurio Brutreviere erfasst werden. Neben der Bestandserhebung im Sinne eines Monitorings war die zweite wichtige Zielstellung, die Reviermittelpunkte bzw. die wahrscheinlichen Brutflächen der Heidelerche im Gebiet so gut wie möglich zu identifizieren, um so Konflikte insbesondere mit der frühen Beweidung der Flächen im April Vorweide und der Mahd auf den Ausgleichsflächen der Stadt Landshut im Sommer entgegnen zu können. Die Ergebnisse der Erfassung können als Grundlage für weitere Planungen zur Aktualisierung und Anpassung der Pflege von Flächen sowie zur Durchführung von Entwicklungsmaßnahmen innerhalb des Naturschutzgebietes herangezogen werden. Im Jahr 2024 wurden auf der ca. 171 ha großen Teil-Untersuchungsfläche im Untersuchungs-Teilgebiet Hügelland vier Brutpaare der Heidelerche nachgewiesen. Damit wurden vier Brutpaare weniger als im bislang für die Heidelerche bestandstärksten Jahr 2022 ermittelt. Zu erwähnen ist, dass die Art im Vorjahr 2023 im Gebiet nicht brütete. Der Neuntöter wurde insgesamt mit fünf Revieren nachgewiesen. Insgesamt besitzt das Gebiet für die erfassten Vogelarten eine gute Lebensraumeignung, was sich z.B. durch die positive Bestandsentwicklung bei der Heidelerche widerspiegelt. Zu extensiv oder gänzlich unbeweidete Flächen, insbesondere an den Rändern, aber auch im Zentrum des Teil-Untersuchungsgebietes Hügelland, führen derzeit stellenweise zu einer schleichenden Lebensraumverschlechterung im Gebiet. Im Anschluss an die Darstellung der Ergebnisse der Erfassung finden sich allgemeine sowie artspezifische Maßnahmenvorschläge um solchen Entwicklungen entgegenzuwirken und Fördermaßnahmen für die Leitarten des Gebietes umsetzen zu können.
Erstellt am: 12.05.2025