Natur: Nr. 37 / Montag, 04. September 2017
Über 8.700 Artnachweise auf 900 Flächen und Fundorten

Ein Team von Fachleuten untersuchte in ausgewählten Lebensräumen im Landkreis die Vorkommen von Vögeln, Reptilien, Amphibien, Tagfaltern, Libellen und Heuschrecken. In elf Gebieten wurde auch gezielt nach seltenen Pflanzen gesucht. Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen konzentrieren sich naturgemäß die wertvollsten Bereiche im Norden auf die Fränkische Alb mit ihren artenreichen Magerrasen und entlang der Donau. Hier stellt der Komplex aus Auwald, Flutrinnen, unterschiedlichen Gewässer-Lebensräumen, Mähwiesen und trockenen Brennen-Standorten ein Highlight des Naturschutzes dar.
Allerdings dokumentiert die Kartierung auch Artenrückgänge im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen wie beispielsweise bei Baumpieper, Waldlaubsänger, Kreuzkröte und Laubfrosch. Die Ursachen für den Rückgang von Arten sind vielfältig und reichen vom Lebensraumverlust durch Zerschneidung und Versiegelung der Böden über Nutzungsintensivierung bis zum Klimawandel. Eine angepasste Nutzung und Pflege ermöglicht den Erhalt der bedeutsamen Lebensräume. Zahlreiche Artenhilfsprogramme wirken dem Artenrückgang entgegen. Die aktuellen Untersuchungen spiegeln den Erfolg solcher Maßnahmen wider, denn vor allem Libellen und Amphibien wie die Gelbbauchunke oder der Kammmolch profitieren beispielsweise von der Neuanlage von Gewässern.
Die Ergebnisse der Naturschutzfachkartierung 2016 ergänzen die Daten der Biotopkartierung, die in den Jahren 2010 und 2011 im Landkreis durchgeführt worden ist. Diese Grundlagendaten können von Behörden, Kommunen, Verbänden, Planungsbüros und Wissenschaftlern genutzt werden und liefern bei der Erarbeitung von Landschafts- und Grünordnungsplänen, bei Eingriffen in die Landschaft, bei der Planung von Schutzprojekten oder im Vertragsnaturschutz wichtige Informationen. Das Bayerische Umweltministerium stellte für die Naturschutzfachkartierung im Landkreis rund 170.000€ zur Verfügung.
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