PRESSEMITTEILUNG

Umwelt: Nr. 04 / Mittwoch, 27. Januar 2016

Landesamt für Umwelt stellt aktuellen Umweltbericht Bayern 2015 vor

Umweltindikatoren liefern objektive Bestandsaufnahme über Zustand der Umwelt im Freistaat

+++ Weniger Kohlendioxidemissionen und Feinstaub, mehr Ressourcenproduktivität, eine kontinuierliche Zunahme an Flächen für Ökologische Landwirtschaft – Bayern ist bei vielen Umweltthemen auf dem richtigen Weg. Dies bestätigt der aktuell veröffentlichte Umweltbericht Bayern 2015. "Der Umweltbericht Bayern ist eine umfassende und objektive Bestandsaufnahme der Umwelt, in der wir leben und die es zu bewahren gilt. Gemessen am aktuellen Umweltzustand und den Zielsetzungen wird deutlich, wo unser Bemühen Früchte trägt, aber auch, wo weiterhin Handlungsbedarf besteht. Den hohen Flächenverbrauch zu reduzieren und dem Klimawandel entgegenzuwirken, gehören zu den dringendsten Herausforderungen", betonte der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) Claus Kumutat heute anlässlich der Veröffentlichung des Berichts. Weitere zentrale Schlüsselthemen bleiben die Energieeinsparung, die Verbesserung des Arten- und Lebensraumschutzes und die Verringerung des Stickstoffüberschusses in der Umwelt. Auch der Schutz vor Lärm bleibt eine der großen Aufgaben für alle Beteiligten. +++

Anhand verschiedener Umweltindikatoren beschreibt der Bericht die aktuellen Entwicklungstrends und Herausforderungen für die Zukunft Bayerns. Für den Umweltbericht wurden Daten aus über 40 Messprogrammen mit rund 9.000 Mess- und Beobachtungsstellen ausgewertet. Bereits 2011 und 2007 hat das LfU im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz den Zustand der Umwelt in Bayern bewertet. Politik, Wissenschaft und die interessierte Öffentlichkeit finden eine Fülle an Informationen rund um die Themen Wasser, Boden, Luft und Natur. Zu ausgewählten Themen kommen Interviewpartner zu Wort, die fundiert Herausforderungen aufzeigen und persönlich bezeugen: beim Umweltschutz kann jeder mitmachen.

Dass die Anstrengungen sich lohnen, belegt etwa die Verbesserung der Luftqualität: So lässt sich beim Feinstaub im Zehn-Jahres-Zeitraum ein deutlicher Rückgang erkennen. Gleichzeitig macht die Stickstoffdioxidbelastung insbesondere an Straßen mit hoher Verkehrsbelastung und geschlossener Randbebauung deutlich, dass weiterhin Handlungsbedarf besteht.

Wie die Auswertungen zeigen, sind die energiebedingten Kohlendioxidemissionen im Zehn-Jahres-Trend rückläufig. Sie liegen aktuell bei 6,2 Tonnen pro Einwohner und Jahr und damit deutlich unter dem Durchschnitt für Deutschland (9,6 Tonnen).

Weniger ist mehr – das gilt auch für den anfallenden Abfall in Bayern. Zwar nimmt die Verwertungsquote im Zehn-Jahres-Zeitraum seit 2004 kontinuierlich zu und hat mit 74 Prozent aktuell einen erfreulich hohen Stand erreicht. Allerdings steht dem auch ein geringfügiger, aber dennoch stetiger Anstieg der Abfallmengen gegenüber.

Weiterhin auf der Agenda steht zudem die Reduzierung des Flächenverbrauchs. Mit 10,8 Hektar wurde im Jahr 2014 täglich in etwa die Fläche von 15 Fußballfeldern für Siedlungs- und Verkehrszwecke verbraucht. Der Flächenverbrauch in Bayern bewegt sich damit weiterhin auf hohem Niveau.

Landschaftszerschneidung und eine zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft führen zu weiterem Lebensraumverlust und einem fortgesetzten Rückgang der Biodiversität. Mit der kontinuierlichen Zunahme von Landwirtschaftsflächen mit Ökolandbau wird ein Beitrag zur Schonung der Ressource Boden geleistet. Gleichzeitig trägt der Ökolandbau zur weiteren Verbesserung der Gewässerqualität und zum Erhalt der Vielfalt der Arten und Lebensgemeinschaften in Bayern bei. Auch durch erfolgreiche Artenhilfsprogramme konnten die Bestände einzelner Arten stabilisiert werden. Eine allgemeine Trendumkehr ist beim Artenrückgang bislang allerdings weiterhin nicht zu verzeichnen. Gleiches gilt für die Entwicklung der Stickstoffüberschüsse auf landwirtschaftlichen Flächen.

So sind für das flächendeckende Erreichen des guten ökologischen Zustandes nach EU-Wasserrahmenrichtlinie in vielen Gewässern weitere Anstrengungen zur Reduktion von Nährstoffeinträgen notwendig. Zudem sind auch die Durchlässigkeit von Flussbauwerken für Fische zu verbessern und die naturnahe Gewässerentwicklung noch zu intensivieren.
Der Umweltbericht kann kostenlos bestellt werden unter:

http://www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_all_00133.htm

Das Umweltindikatorensystem Bayern wird halbjährlich aktualisiert. Neue Werte und Trends ergänzen fortlaufend die Aussagen des Umweltberichts und sind im Internet abrufbar unter

http://www.lfu.bayern.de/umweltqualitaet/umweltbewertung/index.htm

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Bayerisches Landesamt für Umwelt
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Dr. Frank Bäse
Stellvertretung
Marko Hendreschke

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