Gemeinsame PRESSEMITTEILUNG mit der Zoologischen Staatssammlung München
Artenschutz: Nr. 41 / Freitag, 21. September 2012
Wo ist die Maus? LfU und ZSM rufen zur Suche nach der Bayerischen Kurzohrmaus auf!
Ist die einzigartige Wühlmaus „Microtus bavaricus“ in Bayern ausgestorben?

Seit ihrer wissenschaftlichen Erstbeschreibung 1962 durch Claus König, den damaligen Leiter der staatlichen Vogelschutzwarte, wurde sie in Bayern nicht mehr gesichtet. „Kategorie 0 - ausgestorben oder verschollen“, lautet daher der Rote-Liste-Status der Bayerischen Kurzohrmaus, deren weltweit erster Fundort im lateinischen Namen „Microtus bavaricus“ fixiert ist. „Die Wiederentdeckung der Art in Tirol lässt jedoch hoffen: Der Fundort im Rofangebirge ist kaum fünf Kilometer von der bayerischen Grenze entfernt“, so Prof. Dr. Gerhard Haszprunar, Direktor der ZSM.
Gelegenheit für O-Töne und Fragen
Bernd-Ulrich Rudolph, Leiter der Vogelschutzwarte des LfU, Frank Glaw, Biologe an der ZSM und David Stille, studentischer Mitarbeiter ZSM (für die Analysen der Funde zuständig), stehen für Fragen und O-Töne zur Verfügung am
Mittwoch, 26.09.2012, 14.00 Uhr,
Wiese bei der Bergwacht in Garmisch-Partenkirchen Auenstraße 7,
82467 Garmisch-Partenkirchen,
Treffpunkt: siehe Anfahrtsskizze!
Für Bild und Ton gut geeignet. Um kurze Anmeldung bis zum 25.09.2012, 14.00 Uhr an pressestelle@lfu.bayern.de wird gebeten!
Hinweise zum Sammeln
In den südlichen Regionen der Landkreisen Garmisch-Partenkirchen, Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach gefangene, von Katzen erbeutete oder tot aufgefundene Mäuse bzw. Kleinsäuger können an der Staatlichen Vogelschutzwarte des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Gsteigstraße 43 in 82467 Garmisch-Partenkirchen, abgeben werden. Eine Abholung kann unter Telefon 08821-2330 zwischen 8 und 16 Uhr vereinbart werden.
Sammelzeitraum: Ende September 2012 bis ca. Ende November 2012
Die Mäuse sollten nicht angefasst, sondern mit einer umgestülpten Plastiktüte (z.B. einem Gefrierbeutel) aufgenommen und darin aufbewahrt werden. Zu jeder Maus sollte der genaue Fundort mit Datum sowie möglichst der Name des Sammlers notiert werden und die Notizzettel mit in den Beutel gesteckt werden.
Bis zur Abholung durch das LfU sollten die Mäuse möglichst im Gefrierfach konserviert bzw. zwischengelagert werden.
Faktenkasten Bayerische Kurzohrmaus (Microtus bavaricus)
- Körpermaße: Kopf + Rumpf 90-106 mm; Schwanz 34-40 mm; Hinterfuß 16-17 mm; Gewicht 18-28 g.
- Merkmale: Die Bayerische Kurzohrmaus unterscheidet sich von anderen heimischen Wühlmausarten durch auffallend kleine Augen und kurze, fast vollständig im graubraunen Fell verborgene Ohrmuscheln. Zudem tragen die Hinterfüße fünf Sohlenschwielen. Eine Unterscheidung von der im selben Gebiet vorkommenden Art Microtus subterraneus ist nur sehr schwer möglich. Weitere Unterscheidungsmerkmale und zahlreiche Lebendfotos der bayerischen Mäusearten finden Sie unter: www.zsm.mwn.de/external/ksaeuger/
- Lebensraum: Der einzige bisher bekannte Fundort in Bayern liegt an einem mäßig feuchten Wiesenhang mit unterschiedlich dicker Humusauflage, die die Anlage eines weit verzweigten unterirdischen Bausystems ermöglicht. Die bisher bekannten Fundorte liegen in 730-1100 m Höhe.
- Rote Liste – Status in Bayern: Kategorie 0 – ausgestorben oder verschollen; in Bayern ausgestorbene, ausgerottete oder verschollene Arten. Ihnen muss bei Wiederauftreten besonderer Schutz gewährt werden.
- Entdecker: Die in den Nordalpen endemische Art wurde 1961 von Claus König, damaliger Leiter der staatlichen Vogelschutzwarte in Garmisch-Partenkirchen, entdeckt; es wurden ca. 23 Exemplare gefangen.
- Genetische Einzigartigkeit: Die Eigenständigkeit der Bayerischen Kurzohrmaus gilt nach molekularbiologischen Untersuchungen als gesichert.
- Verbreitung: Der einzige bayerische Fundort sind die Wiesen am Fuß des Berges Eckbauer bei Garmisch-Partenkirchen auf etwa 730 m ü. NN. Die letzte Sichtung und Lebendfänge der Microtus bavaricus erfolgten 2004 im Rofangebirge in Österreich durch das Naturhistorische Museum in Wien. Restvorkommen in Bayern könnten möglicherweise im Mangfallgebirge wie auch in den alpennahen Regionen der Landkreise Garmisch-Partenkirchen, Bad Tölz-Wolfratshausen, Ostallgäu und Miesbach existieren.
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