PRESSEMITTEILUNG
Geologie in Bayern: Nr. 60 / Donnerstag, 25. September 2008
Internationale Kreidezeit-Experten in Marktredwitz
(Marktredwitz) +++ Erstmals treffen sich renommierte Kreidezeit-Fachleute aus verschiedenen geologischen Instituten und Landesämtern im Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) in Marktredwitz. Sie kommen aus Deutschland und aus dem europäischen Ausland, um über ein Phänomen zu diskutieren, das just vor drei Tagen prämiert wurde: Am Sonntag erhielt der Obertrübenbacher Steinbruch die Auszeichnung "Bayerns Schönste Geotope". Dort sieht man wie in einem Lehrbuch die sogenannte "Regensburger Kreide", eine spezielle Ausprägung kreidezeitlicher Sedimentgesteine, wie sie nur in Ost- und Nordostbayern vorkommen. Die Fachleute widmen sich heuer dieser Formation, die vor etwa 80 bis 140 Millionen Jahren entstanden ist. Über die wissenschaftliche Faszination hinaus sind die außeralpinen bayerischen Kreide-Sedimente auch aktuell von großer Bedeutung: Sie sind großflächig bedeutsame Grundwasserspeicher und bilden auch schützende Überdeckungen des Grundwassers. Bauwirtschaft und Kieselerde-Industrie haben diese Gesteine schon immer gerne als Rohstoff genutzt, zum Beispiel für die Steinerne Brücke und den Regensburger Dom. Im Rahmen der Marktredwitzer Tagung wird eine moderne Neugliederung der Kreide-Gesteine vorgestellt und diskutiert. Außerdem sollen neue Ansätze für den Grundwasserschutz und die Rohstoffgewinnung aufgezeigt werden. Nicht zuletzt ist das Experten-Gespräch auch für die aktuelle Diskussion um den globalen Klimawandel interessant, denn Vordringen und Zurückweichen des Kreide-Meeres standen immer in deutlichem Zusammenhang mit Klimaschwankungen. +++Die Tagung der Kreide-Experten findet seit 1971 jedes Jahr statt. Rund zwei Dutzend Experten nehmen heuer in Marktredwitz daran teil. In Europa findet man Kreideformationen außerhalb der Alpen vor allem in Norddeutschland. Die bekanntesten sind wohl die Kreidefelsen von Rügen. Auch im Paris-Londoner Becken ist Kreide typisch. Deshalb nehmen vor allem Spezialisten aus Norddeutschland und aus England teil, die sich vier Tage lang den Besonderheiten der bayerischen Kreidesedimente widmen wollen.
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