PRESSEMITTEILUNG
Landschaftsökologie: Nr. 51 / Montag, 23. Juli 2007
Landesamt-Studie bewertet Folgen des Skibetriebs auf Pistenflächen und Landschaft
Landschaftsökologen bewerten 52 bayerische Skigebiete / Landesamt-Präsident Göttle: wertvolle Bestandsaufnahme mit Empfehlungen
(Augsburg) +++ Der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU), Professor Albert Göttle, hat heute in Oberstdorf die Ergebnisse der Studie "Skipistenuntersuchung Bayern" vorgestellt. Bei der Vorstellung der alpenweit einmaligen Untersuchung am Fellhorn sagte Göttle: „Die Studie ist eine wertvolle Bestandsaufnahme mit flächenscharfen Empfehlungen zur Verbesserung, Erhaltung oder Wiederherstellung von natürlicheren Landschaftsstrukturen für jedes einzelne Gebiet. Sie zeigt, wo bereits mit geringem Aufwand, auch in Bereichen mit intensivem Sommertourismus und mit Skibetrieb viel zur Verbesserung erreicht werden kann. Bei Neubauten oder Modernisierungen des Liftbetriebs ist die ökologische Bauleitplanung vorteilhaft, damit die Arbeiten möglichst umweltgerecht ablaufen“. Ein Vorzeigeprojekt, so Göttle, sei die Fellhornbahn. „Der neue Lift zur Kanzelwand zeigt eindrucksvoll, wie Eingriffe in die Landschaft minimiert werden können, wenn eine ökologische Baubegleitung erfolgt. “ +++Das LfU hatte in zehn Landkreisen die Skipisten im Sommer und Winter genau unter die Lupe genommen und eine Bestandsaufnahme gemacht. Sieben große Skigebiete, vom Fellhorn bis zum Sudelfeld, 23 mittelgroße Gebiete mit bis zu 90 Hektar Pistenfläche und 23 kleinere Gebiete mit weniger als 30 Hektar Pistenflächen wurden untersucht. 37 Quadratkilometer mit insgesamt 11.000 Einzelflächen hat ein mit einem Geographen und einem Biologen besetztes Team aufgenommen. Erfasst und bewertet wurden jeweils die vorhandene Infrastruktur der Skipisten, das Ausmaß der Flächenveränderungen, die dort vorkommenden Pflanzengesellschaften und die Art der Schäden. Detailkarten für jedes Skigebiet geben Hinweise und Empfehlungen, was zur Verbesserung der ökologischen Qualität getan werden kann. Rund zwei Dutzend Typen von Einzelmaßnahmen umfasst der Gesamtkatalog.
Wichtigste Ergebnisse der Studie:
- Flächen, die durch den Skipistenbau verändert wurden, sind deutlich instabiler als unveränderte Flächen. Bei den veränderten Flächen treten deshalb auch Erosionsschäden häufiger auf. Fast zwei Drittel der untersuchten Skipistenflächen sind nicht umgestaltet.
- Auf vielen veränderten Flächen können durch gezielte Begrünung und angepasste Landschaftspflege wieder geschlossene Bedeckungen mit Pflanzengesellschaften der Wirtschaftsweiden erreicht werden, die natürliche Zusammensetzung stellt sich aber meist nicht wieder ein.
- Im Winter ist es nötig, den Variantenbetrieb abseits der präparierten Pisten durch Kennzeichnungen und Leitsysteme zu steuern, damit dort lebende Wildtiere besser geschont werden können.
- Die meisten der untersuchten Skigebiete sind auch im Sommer touristisch genutzt. Im Sommer sorgen Weidewirtschaft und Wanderer abseits der Wege an empfindlichen Abschnitten für Bodenbelastungen, die zu Erosionsschäden führen können. Abhilfe bieten ein gut ausgebautes Wandernetz, klare Wegbeschilderungen und die Abgrenzung empfindlicher Bereiche vom Weidebetrieb.
Die Studie „Skipistenuntersuchung Bayern“ kann beim Landesamt für Umwelt gegen eine Gebühr von 10,00 € bestellt werden.
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