Gewässerschutz: Nr. 40 / Montag, 25. Juni 2007
Landesweiter Leistungsvergleich der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) zeigt 2006 weiter verbesserte Reinigungsleistung auf hohem Niveau / LfU - Präsident Göttle: Reinhaltung der Flüsse und Seen Daueraufgabe der Kommunen
(Augsburg) +++ Bayerns Kläranlagen - eine saubere Leistung zum Schutz der Gewässer. Im Jahr 2006 konnte die Reinigungsleistung auf hohem Niveau weiter verbessert werden, bei den Pflanzennährstoffen sind sogar die besten Werte der letzten Jahre erreicht worden. Das geht aus dem aktuellen landesweiten Leistungsvergleich der DWA hervor. "Die Kommunen leisten damit einen entscheidenden Beitrag im Gewässerschutz", hoben Professor Albert Göttle, Präsident des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) und Professor F. Wolfgang Günthert, Vorsitzender des DWA-Landesverbandes Bayern, hervor. Im Freistaat reinigen rund 2.800 kommunale Kläranlagen im Jahr mehr als anderthalb Milliarden Kubikmeter Abwasser - das entspricht etwa der Wassermenge des Ammersees. "Abwasserreinigung ist nicht zum Nulltarif zu haben, denn gut funktionierende Anlagen brauchen moderne Technik und viel Knowhow im täglichen Betrieb", sagte Göttle. In Bayern ist dazu eine Standortbestimmung der Entsorgungsbetriebe angelaufen, zu der auch die kommunalen Spitzenverbände aufgerufen haben. Das bayerische Umweltministerium fördert die Teilnahme an dem Benchmarking-Projekt. Weitere Infos: Abwasserbenchmarking Bayern. +++Der aktuelle Jahresbericht der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) brachte erfreuliche Ergebnisse. Mehr als 90 Prozent aller in den DWA-Nachbarschaften organisierten bayerischen Kläranlagen hatten sich am Leistungsvergleich des Fachverbandes beteiligt und ihre Messergebnisse dazu ausgewertet. Im Bundesvergleich liegt Bayerns Abwasserreinigung damit auf den vorderen Plätzen. "Eine hervorragende Leistung für den Standort Bayern und ein wesentlicher Beitrag zur Reinhaltung unserer Flüsse und Seen", lobte Göttle. "Gut funktionierende Abwasseranlagen sind eine Daueraufgabe der Kommunen für einen nachhaltigen Gewässerschutz".
Faktenkasten
- Jeder Einwohner produziert täglich durchschnittlich 130 Liter Abwasser im Haushalt. Die größten Anteile entfallen auf Baden und Duschen, Toilettenspülung und Wäschewaschen.
- 95 Prozent der rund zwölfeinhalb Millionen Einwohner Bayerns sind an kommunale Kläranlagen angeschlossen. Der Wirkungsgrad der Klärwerke wird durch Messungen am Zu- und Ablauf der Anlage ermittelt. Sämtliche Werte aller Anlagen gehen in den Leistungsvergleich ein, der bundeseinheitlich nach einer fünfstufigen Skala bewertet wird. Er wird vom Fachverband, der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA), in den Landesverbänden durchgeführt. Weitere Infos: www.dwa-bayern.de.
- Organische Schmutzstoffe sind eine der wesentlichen Messgrößen, denn sie belasten den Sauerstoffhaushalt der Gewässer und sind für die Gewässerökologie schädlich. Mikroorganismen bauen diese Stoffe in der biologischen Klärstufe zu über 90 Prozent ab. Im Freistaat hat mehr als 95 Prozent des gereinigten Abwassers nach dem aktuellen bayerischen Leistungsvergleich der DWA nur noch eine sehr geringe bis geringe Restbelastung.
- Zusätzlich werden die eutrophierenden Nährstoffe Phosphat und Stickstoff ausgewertet, die für übermäßiges Pflanzenwachstum im Gewässer verantwortlich sind. 373 große Kläranlagen, die über 85 Prozent des bayerischen Abwassers reinigen, müssen mit einer dritten Reinigungsstufe zur Entfernung der Nährstoffe ausgerüstet sein. Dabei werden fast 90 Prozent der Phosphate und drei Viertel des Stickstoffs in den Kläranlagen aus dem Abwasser entfernt.
- Die Abwassermenge aller bayerischen Kläranlagen war 2006 die niedrigste seit ihrer Erfassung im Leistungsvergleich. Gründe dafür sind vor allem der weiter rückläufige Wasserverbrauch, Wasserspartechniken der Industrie und das besonders trockene vergangene Jahr.
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