PRESSEMITTEILUNG
Gentechnik: Nr. 24 / Montag, 21. November 2005
Vorrang für Sicherheit bei der Grünen Gentechnik
Projekte zur Überwachung der Umweltauswirkungen abgeschlossen und auf Fachtagung vorgestellt / Freistaat hatte 2,3 Mio. Euro für Entwicklung der Methoden bereit gestellt
(Augsburg) +++ "Sicherheit muss Vorrang haben, damit die Grüne Gentechnik ohne nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt und Gesundheit bleibt", sagte heute Albert Göttle, der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU). Bei einer Fachtagung in Augsburg setzte er sich für eine Versachlichung der oft emotional geführten Diskussion ein. Untersucht wurde das Risiko einer unkontrollierten Verbreitung in die Umwelt insbesondere beim Anbau von gentechnisch verändertem Mais und Raps. So standen Überwachungsverfahren im Zentrum der LfU-Tagung, an der Fachleute aus ganz Deutschland teilnahmen. Der Freistaat Bayern hatte für die Entwicklung geeigneter Verfahren rund 2,3 Millionen Euro aus Mitteln der High-Tech-Offensive zur Verfügung gestellt. +++Die Europäische Union verfügt über die weltweit strengsten Sicherheitsanforderungen bei der Zulassung, unter Vorsorgegesichtspunkten sind auch für bereits genehmigte Produkte Überwachungspläne vorgesehen. Damit sollen mögliche Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt erfasst werden. An der Entwicklung geeigneter Routineüberwachungsmethoden waren mehrere Lehrstühle der TU München, die Landesanstalt für Landwirtschaft sowie die Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau beteiligt. Auch das Gentechnik-Labor des LfU wirkte an den Untersuchungen mit. Es war das erste staatliche Überwachungslabor in ganz Deutschland. Seit August 2005 hat diese Aufgabe das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit übernommen.
"Die Grüne Gentechnik ist weltweit eine Realität, die auch in Deutschland Fuß fassen wird", betonte Dieter Heublein vom Bayerischen Umweltministerium bei der Tagung. Die Staatsregierung sieht in einer verantwortungsbewussten Nutzung der Gentechnik große Vorteile nicht nur für den Wirtschaftsstandort Deutschland, sondern auch für den Umweltschutz. Denn mit gentechnisch veränderten Pflanzen lassen sich in der Landwirtschaft Pflanzenschutzmittel einsparen. Der Bedarf einer weiter wachsenden Weltbevölkerung an hochwertigen Lebensmitteln in ausreichender Menge ist ohne die Nutzung gentechnischer Verfahren nicht sicherzustellen. Heublein setzte sich für die Chancengleichheit der verschiedenen landwirtschaftlichen Anbauformen mit und ohne Gentechnik ein, wenn die Sicherheitsanforderungen erfüllt werden. Jeder Landwirt und jeder Verbraucher habe die Wahlfreiheit, sich für oder gegen gentechnisch hergestellte Produkte zu entscheiden. Letztlich soll die weitere Entwicklung dem Markt überlassen werden.
Weitere Infos unter http://www.gentechnik.bayern.de
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