PRESSEMITTEILUNG

Natur: Nr. 51 / Montag, 24. September 2018

Erfassung seltener Tier- und Pflanzenarten in der Stadt Ansbach abgeschlossen

Naturschutzfachkartierung erfasst über 290 Arten im Stadtgebiet

Kleine Pechlibelle Erstmals in der Stadt Ansbach nachgewiesen: die Kleine Pechlibelle (Quelle: LfU)

+++ Zwei Jahre lang haben Experten im Auftrag der Stadt Ansbach und mit Unterstützung des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) die Verbreitung und den Bestand von Tier- und Pflanzenarten im Stadtgebiet von Ansbach ermittelt. Nun liegen die Ergebnisse dieser Naturschutzfachkartierung vor. Über 3.100 Nachweise von mehr als 290 Arten, verteilt auf rund 270 Fundorte, hat die Kartierung ergeben. Darunter gibt es Insektenarten, die bisher in der Stadt nicht bekannt waren, wie die Kleine Pechlibelle, der Kurzschwänzige Bläuling und zahlreiche seltene Käferarten. Das Bayerische Umweltministerium hat die Naturschutzfachkartierung der Stadt Ansbach mit 58.000 Euro unterstützt. +++


Die Fachleute untersuchten auf ausgewählten Flächen im Stadtgebiet die Vorkommen von gebäudebrütenden Vogelarten, Reptilien, Amphibien, Tagfaltern, Libellen, Heuschrecken und Totholzkäfern. Auch die Standorte ausgewählter seltener Pflanzenarten wurden überprüft. Neuentdeckungen gab es vor allem bei den selten untersuchten Totholzkäfern, darunter allein 10 Arten, die gemäß der Roten Liste Bayern als stark gefährdet oder sogar als vom Aussterben bedroht gelten. Die Schwarze Heidelibelle und 15 Arten von Tagfaltern, von denen alte Nachweise vorlagen, konnten nicht wieder nachgewiesen werden. Bei weiteren Arten sind Bestandsrückgänge zu verzeichnen. Dies betrifft neben Schmetterlingen und Heuschrecken auch Amphibien wie die Gelbbauchunke oder den Kammmolch und Vogelarten wie den Kiebitz oder den Gartenrotschwanz.
Zum Erhalt der Artenvielfalt tragen extensive Bewirtschaftungsformen, die Neuanlage von Lebensräumen oder das Belassen von bewachsenen Säumen bei. Artenhilfsprogramme und der Vertragsnaturschutz bieten finanzielle Anreize zur Schaffung und Pflege wertvoller Lebensräume.


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Hintergrundinformation zur Naturschutzfachkartierung:
Die Ergebnisse der Naturschutzfachkartierung ergänzen die Daten der Biotopkartierung, die in den Jahren 2013 und 2014 in der Stadt Ansbach durchgeführt worden ist. Die nun vorliegenden Grundlagendaten für Pflanzen, Tiere und ihre Lebensräume können von Behörden, Kommunen, Verbänden, Planungsbüros und Wissenschaftlern genutzt werden und liefern bei der Erarbeitung von Landschafts- und Grünordnungsplänen, bei Eingriffen in die Landschaft, bei der Planung von Schutzprojekten oder in der Landschaftspflege wichtige Informationen.
 

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Pressesprecher
Dr. Frank Bäse
Stellvertretung
Marko Hendreschke

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