Naturschutzrelevante Gutachten in Bayern

Schwaiger und Burbach, Susanne Morgenroth
2019

Fledermausschutzkonzept Naturpark Bayer. Wald e. V., Zeitraum 26.6.2018 - 15.6.2019

unveröffentlichtes Gutachten
Landkreise: Deggendorf,Freyung-Grafenau,Regen,Straubing-Bogen
Artengruppe:
Fledermäuse
Stichwörter:
Fledermaus, Bayerischer Wald, Schutzkonzept
Landkreis(e):
Deggendorf,Freyung-Grafenau,Regen,Straubing-Bogen
Auftraggeber:
Naturpark Bayerischer Wald e.V.

Zusammenfassung

Vom 26.06.2018 bis 15.06.2019 wurde das Fledermauschutzkonzept des Naturparks Bayerischer Wald e.V. durchgeführt. Bei der Erfassung wurde der Schwerpunkt auf seltene im Bayerischen Wald typische Arten gelegt. Bei den häufigen und seltenen Arten konnte entgegen dem allgemeinen Artensterben (Vögel und Insekten) insgesamt „noch“ kein allgemeiner Abwärtstrend im Untersuchungsgebiet beobachtet werden. Einige Arten weisen sogar eine leicht ansteigende Tendenz auf. Auffallend ist jedoch die Reduktion der Anzahl an Wochenstubentieren und Überwinterern der Langohrfledermäuse in den lang bekannten Quartieren. Dieser Rückgang hängt mit hoher Wahrscheinlichkeit mit der Beleuchtung der Kirchen zusammen. Eine Verbesserung der Situation muss ausgehandelt werden. Überraschend ist auch das fast vollständige Ausbleiben der Abendsegler in den Monitoring-Quartieren. Noch macht die Datenlage keine eindeutige Interpretation möglich. Eine intensive Kontrolle wurde 2019 begonnen und weitergeführt. Ergebnisse werden im nächsten Bericht dargestellt. Die Dauerbeobachtung an der Arberseewand wurde 2018 fortgesetzt. Es finden sich überraschenderweise auffallend viele Zwergfledermäuse in dem Gebiet. Die Beobachtung wurde im zweiten Halbjahr 2018 fortgesetzt. Ein neues Winterquartier der Kleinen Hufeisennase wurde 2019 neben Rotkot, Silberberg und Sattelbrunnen in Oberfrauenau gefunden. Damit steigt die Anzahl von Überwinterungsquartieren der Kleinen Hufeisennase auf 4 Stollen und Keller. Die Erfassung der Naturdenkmäler und der Naturschutzgebiete wurde fortgesetzt, die Ergebnisse zeigen die Bedeutung der Naturdenkmäler und Naturschutzgebiete für den Fledermausschutz. Die Untersuchungen wurden auf Naturschutzgebiete erweitert, da hier relativ unkompliziert Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt werden können. Die Zählergebnisse der Winterquartierkontrolle im Silberberg und neuerdings wieder im Rotkot brachten sehr gute Ergebnisse. Ein allgemeiner Abwärtstrend wurde nicht festgestellt. Allerdings sind Langohren und Bartfledermäuse etwas rückläufig. Möglicherweise handelt es sich bei den Bartfledermäusen um eine vorübergehende Erscheinung. Mausohr, Mopsfledermaus, Fransenfledermaus und Wasserfledermaus weisen dagegen eine stagnierende bis ansteigende Anzahl auf. Die PR Arbeit, Exkursionen, Schulungen und die Aktualisierung der Internetseite wurden fortgesetzt. Verstärkt kommen auch neue Medien wie Facebook und WhatsApp zum Einsatz. Es wurden zahlreiche Beratungen und Ortstermine durchgeführt. Beratungen zu Renovierungen, Begasungen und Baumfällungen wurden vorgenommen, um eine Zerstörung von Fledermauslebensstätten zu verhindern. Änderungen ergeben sich in der Zusammenarbeit mit der Diözese Passau, hier werden in Zukunft freie Architekten für Kirchenrenovierungen beauftragt. Naturschutzfachliche Unterlagen für die Architekten wurden der Diözese übermittelt. Wieder fielen viele Fledermausfindlinge den Hauskatzen zum Opfer, weitere Aufklärung ist notwendig. Der Beginn der Fledermausuntersuchung am Arbergipfel 2019 ist vielversprechend und wird 2020 fortgesetzt. Das Ergebnis wird im Bericht 2020 vorgestellt.

Erstellt am: 01.07.2019

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