Rundbrief Naturschutz

Newsletter 08/23 vom 16.08.2023

August 23

Doldige Blüte mit mehreren Teilblüten in Körbchenform.

Art des Monats: die Sand-Strohblume

Ihre kleinen gelben Teilblütenstände in Körbchenform haben unserer Art des Monats August, der Sand-Strohblume, auch den Volksnamen "Gelbes Katzenpfötchen" eingebracht. Da die gelben Hüllblätter ihre Farbe halten, wurde sie gerne in Trockensträußen verwendet. Doch heute sind Stand-Strohblumen rar: Angewiesen auf magere, sandige Standorte sind sie in der Roten Liste Bayern als stark gefährdet eingestuft. (Bild: Joy-of-NatureHelichrysum arenarium Sand-Strohblume 160703-0984 TegelFließ SOOCxCC BY-SA 4.0)

Website:  Art des Monats


Zwei Hände halten eine quadratische Plakette, die ein stilisiertes Rotkehlchen zeigt und den Text Vogelfreundlicher Garten trägt.

Neues aus dem BayAZ: Alle wollen die Plakette! Über 2.100 Gärten wurden bereits als vogelfreundlich ausgezeichnet

Wilde Ecke und bunte Vielfalt: Immer mehr Gartenbesitzende in Bayern setzen sich für den Natur- und Artenschutz vor ihrer eigenen Haustür ein. Das zeigt das Projekt „Vogelfreundlicher Garten“ des Bayerischen Artenschutzzentrums im Landesamt für Umwelt (BayAZ) und des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz (LBV) in Bayern. Seit dem Projektstart 2022 hat die ehrenamtliche Jury mehr als 2.100 Gärten mit der Plakette „Vogelfreundlicher Garten“ ausgezeichnet. Und damit ist noch lange nicht Schluss. Noch über 1.600 Gartenbesitzende freuen sich auf eine Bewertung ihres eigenen Naturparadieses. Mit der Auszeichnung „Vogelfreundlicher Garten“ wollen das BayAZ und der LBV Menschen wertschätzen, die mehr Natur in ihren privaten Gärten zulassen. (Bild: Carola Bria/LBV)


Ein einzelner kleiner Fisch steht über kiesigem Grund.

Junge Streber aus Wielenbach finden in der Isar eine neue Heimat

Rund 1.000 Streber (Zingel streber) haben eine neue Heimat. Nach erfolgreicher Nachzucht dieser seltenen Donaubarschart in der Teichanlage des Landesamtes für Umwelt (LfU) in Wielenbach konnten erneut Jungfische in Abstimmung mit der Fischereifachberatung Niederbayern und dem Kreisfischereiverein Landau in der Isar bei Landau ausgewildert werden. Der Streber ist nach der Roten Liste als „stark gefährdet“ eingestuft. Er kommt in der bayerischen Donau und ihren Zuflüssen oft nur noch in kleinen Restbeständen vor. (Bild: Andreas Hartl)

PM: Erfolgreiche Nachzucht seltener Donaufischart


Luftbild der Ammer, die in dem Ammersee im Hintergrund einfließt als Beispiel einer Strukturreichen Landschaft.

Der Statusbericht für den Biotopverbund für 2022 liegt vor

Das Volksbegehren "Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern - Rettet die Bienen!" thematisierte 2019 das Artensterben. Wie zum Schutz der Biodiversität der landesweite Biotopverbund ausgeweitet werden soll, ist im Begleitgesetz "Annehmen - Verbessern - Versöhnen" formuliert: Die Staatsregierung hat die Aufgabe, bis 2027 auf 13% und bis 2030 auf 15% der Fläche des Offenlandes in Bayern einen Biotopverbund als Netz wertvoller Lebensräume in der Kulturlandschaft zu schaffen. Mit dem dritten Statusbericht liegt jetzt die Bilanzierung dieser Flächen für 2022 vor. Mit 10,4% Prozent wurde das Zwischenziel – 10% des Offenlandes bis 2023 im Biotopverbund ­– bereits ein Jahr früher erreicht. (Bild: Christopher Meyer)


Landschaftsaufnahme bildet Wälder, Hügel, mittig ein Dorf in Miniaturansicht und im Hintergrund die Alpen ab.

Berchtesgadener Land ist für weitere zehn Jahre Unesco-Biosphärenregion

Die UNESCO hat den Landkreis Berchtesgadener Land für weitere zehn Jahre als UNESCO-Biosphärenregion ausgezeichnet. In einem ausführlichen und fast zwei Jahre andauernden Evaluierungsprozess konnte das Berchtesgadener Land erneut den Nachweis erbringen, dass sich die Region im Sinne der UNESCO als Modellregion für nachhaltige Entwicklung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht etabliert hat. (Bild: Florian Mädler / Biosphärenregion BGL)
PM: Berchtesgadener Land für weitere zehn Jahre Biosphärenregion


Ein Falter mit oranger und brauner Musterung sitzt auf einer violetten Blume.

Neues Projekt soll Goldenem Scheckenfalter im Raum Garmisch-Partenkirchen helfen

Der stark gefährdete Goldene Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) benötigt großflächige, nährstoffarme Wiesen und Weiden. Doch dieser wertvolle Lebensraum schwindet in Deutschland. Im Projekt "Der Goldene Scheckenfalter auf Trockenstandorten in Deutschland" wollen die Universität Osnabrück und das Landratsamt Garmisch-Partenkirchen den langfristigen Schutz der seltenen Tagfalterart erarbeiten und die Wiederherstellung von Kalkmagerrasen als Lebensraum zielführend kombinieren. Das Projekt hat eine Laufzeit von sechs Jahren. Es wird über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt bis 2028 vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit rund 910.000 Euro gefördert. (Bild: Wolfgang Völkl)


Wie sich die Biologische Vielfalt auf Golfplätzen stärken lässt, untersucht jetzt ein Bundesprojekt

Mit insgesamt rund 48.000 Hektar Fläche haben Golfplätze ein großes Potenzial für den Schutz der biologischen Vielfalt in Deutschland. Wie es um die Biodiversität auf Golfplätzen steht, untersuchen nun die Universitäten TU München, Freiburg, Kiel und Münster zusammen mit dem Deutschen Golf Verband e.V. (DGV) im Projekt „GolfBiodivers“. Das Projekt wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) und vom Bundesumweltministerium im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit rund 2,5 Millionen Euro gefördert. Das Projekt wird in mehreren Bundesländern, auch in Bayern, umgesetzt.


Weitere Kurznachrichten


Publikation

Naturschutz im Nationalpark: Eine Broschüre informiert über Handlungsalternativen

Die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald hat eine Broschüre, „Naturschutz im Nationalpark“, veröffentlicht. Die Publikation wirft einen Blick auf das Spannungsfeld zwischen natürlichem Prozess und aktivem Naturschutz.


Weitere Veröffentlichung


Social-Media und weitere Medien

Eine Familie bei einem Ausflug in felsigem Gelände, vorne Vater mit Sohn, der durch ein Fernglas schaut.

Naturschutzverwaltung hat neue App natur.digital.bayern entwickelt

Die digitale Welt bietet viele Chancen – auch für den Naturschutz und das Naturerleben. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber hat Ende Juli den neuesten digitalen Naturbegleiter für Bayern vorgestellt, die Smartphone-App „natur.digital.bayern“, entwickelt von der bayerischen Naturschutzverwaltung. Die Funktionen der App machen Lebensräume, Tiere und Pflanzen erlebbar und schützen sie gleichzeitig. So präsentiert die App interessante Routen sowie Orte in der Natur und hilft dabei, heimische Arten zu erkennen. Die Informationen umfassen bayernweit aktuell 100 Gebiete und Touren, über 900 sehenswerte Ziele und 1.000 Steckbriefe zu Tieren, Pilzen oder Pflanzen. Die App gibt außerdem Tipps, wie man sich in sensiblen Gebieten verhalten sollte. So wird die heimische Flora und Fauna interessant vorgestellt und Naturbesucher von „zu viel Mensch auf einmal an bestimmten Stellen” auf „dort will ich hin“ gelenkt. (Bild: Cultura Creative Ltd Alamy Stock Foto)


Collage aus zwei Social-Media-Seiten von Twitter einmal mit blauem Vogel und einmal mit dem neuen Logo X.

Wir informieren weiter täglich aus dem Arbeitsfeld des LfU über unseren X-Kanal

Der Name hat sich geändert, aus Twitter wurde X und es wird auch nicht mehr gezwitschert, sondern gepostet. Unsere Inhalte bleiben jedoch bestehen: Wir informieren unter @lfu_bayern weiterhin über Termine, Veranstaltungen und die Aufgabenfelder, die täglich am Landesamt für Umwelt bearbeitet werden. (Collage: Stephanie Millonig)


Weitere Beiträge 

Youtube: Beitrag der Deutschen Wildtierstiftung zum Feldhamster


Termine

Die Beweidung von Auen ist heuer das Thema beim Jahrestag in Lohr

Die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) lädt am Mittwoch, 11., und Donnerstag, 12. Oktober, nach Lohr zum "Jahrestag der Beweidung". Heuer steht das Thema Beweidung von Auen im Mittelpunkt. Der Jahrestag richtet sich vor allem an Praktiker aus Naturschutz, Landschaftspflege, Land- und Forstwirtschaft, die naturschutzorientierte Beweidungsprojekte umsetzen und betreuen sowie an Behördenvertreter, die solche Projekte bewerten oder zur Förderung empfehlen sollen. 

Veranstaltungsdetails Jahrestag der Beweidung


Fachtagung "Zukunft Landschaft: Klima.Landschaft.Energie"

In Kooperation mit dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege e. V., dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der Regierung von Oberfranken bietet die ANL die Fachtagung "Zukunft Landschaft: Klima.Landschaft.Energie" vom 28. bis 29. September 2023 in Selbitz an. Im Anschluss des ersten Veranstaltungstages findet die Verleihung des Landeskundepreises 2023 statt, zu welcher der  Landesverein für Heimatpflege einlädt (bitte bei Anmeldung angeben).


Weitere Veranstaltungen

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