Messprogramme

Die Grundwassertemperatur wurde bis zum Jahr 1990 primär direkt unterhalb des Wasserspiegels gemessen. Die Messergebnisse waren dabei nur schwer vergleichbar und waren zudem beeinflusst durch den Temperaturaustausch mit der Luft im Beobachtungsrohr.

Die Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) hat 1987 in der "Richtlinie für die Beobachtung und Auswertung der Grundwassertemperatur" die Erkenntnisse aus geophysikalischen Forschungen umgesetzt.
Die Richtlinie sieht primär die Messung der Grundwassertemperatur an fest definierten Tiefenmesspunkten vor und zwar an jeder Messstelle vom Wasserspiegel bis zur Sohle, bzw. bis zur Unterkante der eingebauten Filterrohre.

Die Tiefenmesspunkte sind in der Richtlinie vorgegeben und ab der Geländeoberkante definiert . Die Festlegung auf diese bestimmten Tiefenmesspunkte hat den Vorteil, dass die Messergebnisse an den verschiedenen Grundwassermessstellen miteinander verglichen werden können.

Im Messprogramm für die Bayer. Wasserwirtschaftsämter war vorgesehen:
Pro Messstelle erfolgen vier Messtermine im Jahr, und zwar im Februar, Mai, August und November (siehe Merkblatt 2.1/2). Damit können die Temperaturverhältnisse bezüglich der Temperatur-Tiefenprofile hinreichend genau ermittelt werden, wie die Voruntersuchungen zeigten.

Aus dem Landesmessnetz wurden ca. 350 Messstellen ausgewählt, die länger als 30 Jahre beobachtet wurden bzw. tiefer als 100 m sind.
Die Messergebnisse wurden in spezielle Messlisten eingetragen, bei denen die Tiefenmesspunkte bereits bezogen auf die jeweils maßgebliche Messpunkthöhe umgerechnet waren (Anmerkung: da die Temperaturmessgeräte i.a. nur ab Oberkante des Beobachtungsrohres eingesetzt werden können, die Temperaturmesspunkte aber ab Geländeoberkante festgelegt sind, ist eine Umrechnung unerlässlich).
Die Messstellenkarte Bayern gibt die Lage der Messstellen wieder, die im Messprogramm einbezogen wurden.

Die Durchführung von Messprogrammen zur Erkundung der Temperaturverhältnisse im Untergrund ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe und wird sich auf kleinere Untersuchungsgebiete oder auf ein sehr weitmaschiges Messnetz beschränken müssen.

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