Kommunales Flächenmanagement: vom Modellprojekt zur Methode

Um die Jahrtausendwende erreichte der Flächenverbrauch in Bayern einen Rekordwert: Der Bau neuer Siedlungen oder Verkehrswege "verschlang" täglich etwa 28,4 Hektar Boden. Um diesem Trend entgegenzuwirken, führte das Bayerische Landesamt für Umwelt von 2001 bis 2003 das Modellprojekt "Kommunales Flächenressourcen-Management" durch. Ziel des Projektes war es, eine Methodik zu entwickeln, die Städte und Gemeinden beim Flächensparen unterstützt.

Potenziale entdecken und nutzen

In den vier Modellkommunen Baiersdorf, Jengen, Pfaffenhofen an der Ilm und Stegaurach wurde untersucht, wie groß das jeweilige Potenzial für die Innenentwicklung zum damaligen Zeitpunkt war. Das Ergebnis überraschte: In allen Kommunen fiel die Zahl an potenziell nutzbaren Flächen – wie Baulücken, Leerstände, Gewerbebrachen oder aufgegebene Gehöfte – unerwartet hoch aus.

Das Modellprojekt zeigte: Die vorhandenen Möglichkeiten für die Innenentwicklung werden häufig unterschätzt. Mit einem effektiven Flächenmanagement kann es den Kommunen gelingen, diese Potenziale zu ermitteln und zu nutzen. Dadurch bleiben wertvolle Böden und das ursprüngliche Landschaftsbild erhalten. Gleichzeitig spart die Kommune Infrastrukturkosten und schafft lebendige Ortskerne. Sind die Potenziale für die Innenentwicklung erschöpft, können neue Baugebiete durch flächensparendes Bauen nachhaltig genutzt werden.

Ausgehend von den Ergebnissen des Modellprojekts wurde die Methodik für das Flächenmanagement systematisch weiterentwickelt und in der Praxis erprobt. Mit der Broschüre "Kommunales Flächenmanagement" steht den Kommunen eine konkrete Arbeitshilfe zur Verfügung. Außerdem können sie mithilfe der Flächenmanagement-Datenbank potenzielle verfügbare Flächen im Ortsinnern einfacher ermitteln und verwalten.

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