Mikrobiologisch-hygienische Analysenmethoden

Nachweis von Escherichia coli und Intestinalen Enterokokken

Die Darmbakterien Escherichia coli und Intestinale Enterokokken sind geeignete Indikatoren für fäkalbürtige Krankheitserreger und geben einen Hinweis auf die fäkale Belastung eines Gewässers.

Der Nachweis von Escherichia coli gemäß EG-Badegewässerrichtlinie erfolgt mit Hilfe eines miniaturisierten MPN (Most Probable Number)-Verfahrens in Mikrotiterplatten (DIN EN ISO 9308-3). Entsprechende Verdünnungen der Wasserprobe werden in die Vertiefungen der Mikrotiterplatte eingeimpft, die getrocknetes Nährmedium enthalten. Die Platten werden nach 2-tägiger Bebrütung unter UV-Licht ausgewertet. Das Vorkommen von Escherichia coli wird durch Fluoreszenz angezeigt.

Intestinale Enterokokken können ebenfalls mit einem miniaturisierten MPN-Verfahren in Mikrotiterplatten (nach DIN EN ISO 7899-1) bestimmt werden.

Eine weitere Möglichkeit zur Bestimmung von Intestinalen Enterokokken ist das Membranfiltrationsverfahren nach DIN EN ISO 7899-2. Die Methode beruht auf der Filtration eines bestimmten Volumens der Wasserprobe durch einen Membranfilter, der die Bakterien zurückhält. Der Filter wird anschließend auf ein festes Nährmedium gelegt (Enterokokken-Selektiv-Agar nach Slanetz und Bartley), welches Natriumazid enthält, um das Wachstum von Gram-negativen Bakterien zu unterdrücken, und für 2 Tage bebrütet. Charakteristische Kolonien von Intestinalen Enterokokken färben sich rot an. Zur Bestätigung werden die bewachsenen Filter auf Galle-Äsculin-Azid-Agar übertragen. Kolonien Intestinaler Enterokokken färben diesen dunkelbraun an.

Nachweis von Clostridium perfringens

Clostridium perfringens kann ebenfalls ein Indikator für fäkale Verunreinigungen sein. C. perfringens bildet Sporen, die monatelang in der Umwelt überleben können – sehr viel länger als vegetative Zellen. Daher kann das Auftreten von C. perfringens Sporen ein Hinweis auf zurückliegende fäkale Verunreinigungen sein. C. perfringens wird mittels Membranfiltrationsverfahren gemäß DIN EN ISO 14189 bestimmt. Nach der Filtration der Wasserprobe wird der Membranfilter auf Tryptose-Sulfit-Cycloserin (TSC)-Agarplatten gelegt und anaerob bebrütet. Typische Kolonien von C. perfringens (schwarz, grau, braun) werden ausgezählt, für einen Bestätigungstest auf Columbia-Blutagar ausgestrichen und dann auf das Vorhandensein von saurer Phosphatase überprüft.

Trägerplatten für den Nachweis von angesiedelten Kolonien Quantifizierung von Clostridium perfringens mit dem Membranfiltrationsverfahren auf TSC-Agar (links) und Reinigungsausstrich einer Einzelkolonie auf Columbia-Blutagar (rechts)

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