Photovoltaikanlagen auf Altlasten

Die Bayerische Staatsregierung hat sich im Rahmen ihres Energiekonzepts "Energie innovativ" das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2021 den Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch auf 50 % zu erhöhen. Die Solarstromerzeugung spielt dabei eine wichtige Rolle und soll auf 16 % der Stromerzeugung ausgebaut werden. Um die Nachnutzung von Altlasten und Deponien durch erneuerbare Energien zu beschleunigen, wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUV) das Programm "Alte Lasten – Neue Energien" (ALNE) entwickelt. Im Rahmen dieses Programms sollten u.a. potenzielle Standorte für Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) auf vorgenutzten Flächen wie stillgelegten Deponien und Altlasten / Altlastverdachtsflächen (Altablagerungen und Altstandorte) identifiziert werden.

Im Projekt "Standortsuche für Photovoltaikanlagen bei gemeindeeigenen Altlasten" (2012) wurden für 40 ausgewählte Altlasten- und Altdeponiestandorte Standortanalysen durchgeführt. Dabei wurde die Eignung der jeweiligen Flächen für eine PV-Anlage untersucht. Durch die Standortanalysen liegen den Gemeinden umfassende Bewertungen vor, ob und zu welchen Bedingungen der Bau einer PV-Anlage möglich erscheint. Die Bewertung von Standort, Planungsrecht und Wirtschaftlichkeit zeigt Möglichkeiten, aber auch kritische Punkte und daraus möglicherweise resultierende Planungsschwierigkeiten auf und kann als Grundlage für eine detailliertere Prüfung und für die Entscheidung einer Vorplanung herangezogen werden.

Auf den 40 Standorten könnten jährlich 24.300 MWh Strom zur Versorgung von ca. 7.000 Haushalten erzeugt werden. Im gleichen Zug würden 54 ha Brachfläche einer neuen Nutzung zugeführt. Alle Standorte konnten als „wirtschaftliche Konversionsfläche“ gem. EEG eingestuft werden. Als Mindestmaß für die erforderliche Modulbelegungsfläche wurden 7.000 m2 ermittelt, damit sich eine PV-Anlage wirtschaftlich betreiben lässt. Es hat sich gezeigt, dass auf vielen Standorten zwischenzeitlich ein hochwertiger, schützenswerter Bewuchs entstanden ist. Teilweise liegen auch amtlich kartierte Biotope vor, die in der Regel jedoch nur einen untergeordneten Teil der Gesamtfläche einnehmen.

Der Ergebnisbericht fasst die wichtigsten Projektergebnisse zur rechtlichen Eignungsprüfung, technischen Umsetzung, Wirtschaftlichkeit und besondere Aspekte beim Anlagenbau zusammen.

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