Recycling und neue Produkte

"Recycling" ist Teil der stofflichen Verwertung, bei der es sich um die Substitution primärer Rohstoffe durch das Gewinnen von Stoffen aus Abfällen (sekundäre Rohstoffe) oder die Nutzung stofflicher Eigenschaften der Abfälle handelt (mit Ausnahme des Energieinhalts, s. energetische Verwertung). Hier muss eine hochwertige (werk-) stoffliche (Recycling) von einer sonstigen stofflichen Verwertung (Verwendung im Wegebau, Verfüllung von Gruben, Brüchen und Tagebauen sowie Stollen im Salzbergbau etc.) unterschieden werden. Im Folgenden geht es um die hochwertige stoffliche Verwertung, das Recycling von Stoffen.

Recycling ist lt. Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) jedes Verwertungsverfahren, durch das Abfälle zu Erzeugnissen, Materialien oder Stoffen entweder für den ursprünglichen Zweck oder für andere Zwecke aufbereitet werden; es schließt die Aufbereitung organischer Materialien ein, nicht aber die energetische Verwertung und die Aufbereitung zu Materialien, die für die Verwendung als Brennstoff oder zur Verfüllung bestimmt sind.

Das Recycling steht in der Abfallhierarchie (§ 6 KrWG) wegen seiner Hochwertigkeit eine Stufe vor der sonstigen Verwertung, insbesondere der energetischen Verwertung und Verfüllung. Gleichwohl hat aber die Maßnahme Vorrang, die den Schutz von Mensch und Umwelt unter Berücksichtigung des Vorsorge- und Nachhaltigkeitsprinzips am besten gewährleistet (§8 Abs. 1 KrWG). Bei Kreisläufen muss berücksichtigt werden, dass unter keinen Umständen eine "Verschmutzung" oder Anreicherung durch andere Stoffe, insbesondere auch Schadstoffe erfolgt (s. zum Beispiel Schadstoffratgeber Gebäuderückbau).

Die "Aufbereitung" ist in der VDI-Richtlinie 2243 folgendermaßen definiert: Vorbereitung von Stoffströmen zur Verwertung in der Form, dass die Produktgestalt aufgelöst wird.
Beispiele: Baureststoffaufbereitung, Sortierung und Aufbereitung von Metallen, Mono-Kunststofffraktionen, Holz und Glas zum Beispiel nach Schreddern von Kraftfahrzeugen.

Beispiele für das Recycling von Stoffen aus dem Siedlungsabfallbereich sind hier:

Beispiele aus dem gewerblichen und industriellen Bereich:

  • Gebäudeabriss und Baureststoffaufbereitung (unter besonderer Berücksichtigung von Schadstoffgehalten in den Gebäuden (– s. Schadstoffratgeber Gebäuderückbau)
  • Recycling von Gleisschotter
  • Verhüttung von Galvanikschlämmen
  • Aufbereitung von Gips aus Rauchgasentschwefelungsanlagen (REA) von Braunkohlekraftwerken zur Herstellung von Gipsplatten für den Trockenbau
  • Regenerierung von Ölen, Lösemitteln, Säuren, Laugen etc.

Rohstoffliche Verwertung

Die rohstoffliche Verwertung bedeutet die Überführung von Abfällen in ihre monomeren Bestandteile (aus Kunststoff oder Holz wird Öl) und eine Nutzung derselben. Sie ist in der Regel sehr kostenaufwendig und muss zumeist subventioniert werden.
Beispiele: Gewinnung von Syntheseöl oder anderen Kohlenwasserstoffen aus Kunststoffen oder Holz.

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