Biotopkartierung

Die Biotopkartierung liefert eine wichtige Wissensgrundlage für den Naturschutz und trägt dadurch wesentlich zur Erhaltung der ökologisch wertvollen Landschaftsbestandteile für die nachfolgenden Generationen bei. Die Biotope werden im Gelände in Karten eingezeichnet und ihre wichtigsten Eigenschaften und Merkmale beschrieben. Da nach einheitlichen Vorgaben kartiert wird, liefert die Biotopkartierung eine bayernweit vergleichbare Übersicht über Lage, Verbreitung, Häufigkeit und Zustand der wertvollen und erhaltenswerten Biotope.

Die Ursprünge der Biotopkartierung in Bayern liegen in den 1970er Jahren. Ganz Bayern wurde seither bereits einmal bearbeitet. Seit Mitte der 1990er Jahre wird die Erfassung des Biotopbestandes in Bayern nach und nach aktualisiert. Aktuell sind in Bayern außerhalb der Alpen und kreisfreien Städte etwa 4% der Landesfläche als Biotope kartiert. Ein großer Anteil davon gehört zu den "gesetzlich geschützten Biotopen".

Herbstliche, gemähte, artenreiche Streuwiesen im Moorgebiet Straußenlacke im Landkreis Weilheim-Schongau, die ein kleines Waldgebiet einschließen. Artenreiche Streuwiesen im Moorgebiet Straßenlacke, Landkreis Weilheim-Schongau. Foto: Christopher Meyer, München.

Es gibt verschiedene Biotoptypen, die sich in ihren Gelände- und Standorteigenschaften, dem Vorkommen von Pflanzenarten und deren Lebensgemeinschaften sowie in ihrer Entstehung voneinander unterscheiden. Zum einen handelt es sich bei diesen Biotoptypen um natürliche Pflanzengemeinschaften, wie Moore, alpine Rasen oder Felsvegetation. Zum anderen gibt es Biotoptypen, die aufgrund einer menschlichen Nutzung entstanden sind. Hier sind zum Beispiel artenreiches Wiesen- und Weideland, naturnahe Hecken und Streuobstbestände zu nennen, die das Ergebnis einer meist langjährigen, landwirtschaftlichen Nutzung sind. Aber auch aufgelassene Steinbrüche, die durch die Gewinnung von Rohstoffen entstanden sind, gehören zu den vom Menschen gemachten Biotopen.

Extensivgrünland mit Streuobst am Main bei Hofstetten. Im Vordergrund blühender Apfelbaum Extensivgrünland mit Streuobst am Main bei Hofstetten.

Die Biotopkartierung Bayern gliedert sich in vier Bereiche: die sogenannte Flachlandbiotopkartierung außerhalb der Alpen ohne die kreisfreien Städte, die Alpenbiotopkartierung, die Stadtbiotopkartierung in den kreisfreien Städten sowie die Militärbiotopkartierung auf militärischen Liegenschaften. Seit Mitte der 1990er Jahre erfolgt die Biotopkartierung nur noch im Offenland, das heißt, flächige Wälder > 5.000 m² werden in der Regel nicht mehr erhoben.

Die Biotopkartierung Bayern wird vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) bayernweit organisiert. Sie erfolgt in der Regel landkreisweise, in den kreisfreien Städten stadtgebietsweise. Seit 2007 wird die Biotopkartierung darüber hinaus auch gesondert innerhalb einzelner Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiete bei der Erstellung von FFH-Managementplänen durchgeführt.

Die Ergebnisse der Biotopkartierung stellt das LfU detailliert im UmweltAtlas Bayern unter der Themenkarte "Biotopkartierung" zur Verfügung.

Teilen