Abbildung 1 (links) Anzahl der Abwasserreinigungsanlagen bezogen auf die verschiedenen Größenklassen eins bis fünf und gesamt, in Bayern. Dabei wird die Anzahl der Abwasserreinigungsanlagen sowie die Summe der Ausbaugröße in Einwohnerwerten bezogen auf die jeweiligen Größenklassen in einem Balkendiagramm dargestellt. Insgesamt gibt es, zum Stand 2022, 2.259 Kläranlagen mit einer summierten Ausbaugröße von 27.020.409 Einwohnerwerten. In der Größenklasse eins mit einer Ausbaugröße von 50 bis 999 Einwohnerwerten existieren 933 Kläranlagen mit einer summierten Ausbaugröße von 346.482 Einwohnerwerten. In der Größenklasse 2 mit einer Ausbaugröße von 1.000 bis 1.999 Einwohnerwerten gibt es 718 Kläranlagen mit einer summierten Ausbaugröße von 1.962.328 Einwohnerwerten. Die dritte Größenklasse mit 5.001 bis 10.000 Einwohnerwerten besteht insgesamt aus 228 Kläranlagen mit einer summierten Ausbaugröße von 1.742.394 Einwohnerwerten. Die vierte Größenklasse mit einer Ausbaugröße zwischen 10.0001 und 100.000 Einwohnerwerten zählt insgesamt 344 Kläranlagen in Bayern mit einer summierten Ausbaugröße von 10.378.705 Einwohnerwerten. Die größte Größenklasse nach der Abwasserverordnung mit der Größenklasse fünf mit einer Ausbaugröße über 100.000 Einwohnerwerten, zählt insgesamt 36 Kläranlagen in Bayern mit einer summierten Ausbaugröße von 12.589.500 Einwohnerwerten. In der Abbildung wird unterhalb des Diagramms eine Tabelle dargestellt, welche den Anteil an der Gesamtausbaugröße auf die jeweilige Größenklasse von eins bis fünf darstellt. Die Größenklasse eins hat mit dem Wert 346.482 Einwohnerwerte, einen sehr geringen Anteil an der Gesamtausbaugröße von 27.020.409 Einwohnerwerten und macht somit nur 1,3 Prozent davon aus. Die Größenklasse zwei hat einen prozentualen Anteil von 7,3 und die Größenklasse drei einen prozentualen Anteil von 6,4 von der Gesamtausbaugröße. Die Größenklasse vier stellt mit 10.379.705 Einwohnerwerten den zweit größten Anteil von 38,4 Prozent und die Größenklasse den größten Anteil mit 46,6 Prozent dar. Abbildung 2 (rechts) In der Abbildung wird ein Flächendiagramm zur Darstellung des Reinigungsniveaus des kommunalen Abwassers dargestellt. Es wird der Zeitraum von 1955 bis 2020 und die Kategorien von Kläranlagen ohne Behandlung, mit mechanischer Reinigung, mit biologischer Reinigung als naturnahmen Verfahren, mit biologischer Reinigung und weitergehenden Verfahren sowie die biologische Reinigung als technisches Verfahren und als letztes die biologisch-technische Reinigung mit weitergehenden Schritten und einer Hygienisierung dargestellt. In ländlichen und nicht erschlossenen Gebieten wurden die häuslichen Abwässer zunächst häufig in Gruben gesammelt, deren Inhalt von Zeit zu Zeit entsorgt wurde. Erst nach dem Ausbau einer öffentlichen Wasserversorgung fielen in den Haushalten größere Abwassermengen an. In den erschlossenen Gebieten ging dies im Wesentlichen einher mit dem Ausbau der Abwasserinfrastruktur. Dies geschah anfangs ohne oder nur mit mechanischer Reinigung. Der Ausbau der Sammelkanalisation wurde ab den 1950er-Jahren konsequent vorangetrieben. Das Abwasser wurde in der Regel in der Kanalisation gesammelt und einem nahen Fließgewässer zugeführt. Anfang der 1970er-Jahre waren dann bereits mehr als ein Drittel der damals 10,5 Millionen Einwohner Bayerns an biologisch reinigende Kläranlagen angeschlossen. Beginnend in den 1980er-Jahren wurde auch die weitergehende Reinigung des Abwassers ausgebaut. Mitte der 1990er-Jahre konnten aus dem Abwasser von 50 Prozent der bayerischen Bevölkerung bereits die Nährstoffe Phosphor oder Stickstoff weitgehend entfernt werden. Seit dem Jahr 2003 werden auch die zuvor nur mechanisch wirkenden Kleinkläranlagen mit einer biologischen Stufe bayernweit nachgerüstet. Heute wird in Bayern nahezu das gesamte Abwasser biologisch behandelt, rund 90 Prozent davon sogar weitergehend mit Phosphor- und Stickstoffelimination.