PRESSEMITTEILUNG

Natur: Nr. 13 / Mittwoch, 16. März 2016

Landesamt für Umwelt schließt Biotopkartierung im Landkreis Günzburg ab

Niedermoore und Pfeifengraswiesen bieten wertvolle Lebensräume für Sumpf-Glanzkraut, Fleischfarbenes Knabenkraut & Co.

Naturnaher Abschnitt der Kammel zwischen Niederraunau und Krumbach Naturnaher Abschnitt der Kammel zwischen Niederraunau und Krumbach (Quelle: LfU)
+++ Vor allem im Bereich der großen Gewässer, wie im überwiegend grünlandgenutzten Tal der Günz oder im nördlich gelegenen Donauried, häufen sich wertvolle Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt im Landkreis Günzburg. Zu diesem Ergebnis kommt das Landesamt für Umwelt (LfU) nach Abschluss der zweiten systematischen Biotopkartierung. Gemeinsam mit dem Landratsamt Günzburg hat das LfU in den Jahren 2013 bis 2015 den Landkreis unter die Lupe genommen und insgesamt über 1.500 Biotope mit einer Gesamtfläche von über 3.200 Hektar und damit knapp 4,2 Prozent der Landkreisfläche erfasst. Mit den Ergebnissen der Kartierung erhalten Naturschutzbehörden, Planungsbüros und Wissenschaftler eine wichtige Arbeitsgrundlage, zum Beispiel für die Erarbeitung von Landschafts- und Grünordnungsplänen oder im Vertragsnaturschutz. +++

Bei den meisten der fast 5.000 erfassten Einzelflächen handelt es sich um Biotope mit Bezug zu Fließ- und Stillgewässern oder zu sonstigen Feucht- und Nassstandorten. Dazu gehören etwa Auwälder und sonstige gewässerbegleitende Gehölze, Hochstaudenfluren aus Mädesüß und anderen hochwüchsigen Krautarten, Bestände naturnaher Schwimmblatt- und Unterwasserpflanzen an Baggerseen oder Altarmen, Röhrichte oder Großseggenrieder sowie extensiv genutzte, artenreiche Nasswiesen. Als naturschutzfachliche Besonderheit sind insbesondere die nährstoffarmen, grundwasserbeeinflussten Niedermoore und Pfeifengraswiesen zu nennen, die vielen zum Teil stark gefährdeten Pflanzenarten wie dem Sumpf-Glanzkraut, dem Fleischfarbenen Knabenkraut oder dem Breitblättrigem Wollgras einen Platz zum (Über-)Leben bieten. Die großflächigsten Niedermoorbestände im Landkreis findet man im Leipheimer Moos im Donauried.

Das Bayerische Umweltministerium stellte rund 120.000 Euro für die Biotop-Inventur außerhalb der Wälder zur Verfügung. Die Geländearbeiten wurden von einem Fachbüro aus Nürnberg durchgeführt.

Weitere Informationen:
Die Ergebnisse der Biotopkartierung können über das Fachinformationssystem Naturschutz im Internet (FIN-Web) eingesehen werden unter:
http://fisnat.bayern.de/finweb
oder kostenlos heruntergeladen werden unter:
http://www.lfu.bayern.de

Als Ansprechpartner vor Ort steht auch die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Günzburg zur Verfügung.

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Stellvertretung
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