PRESSEMITTEILUNG

Luftreinhaltung in Bayern: Nr. 08 / Mittwoch, 14. Februar 2007

Feinstaub aus Kaminen im Visier

Forschungsvorhaben der Uni Augsburg und des Landesamtes untersucht erst-mals in Bayern den Beitrag der Gebäudeheizungen an der Feinstaub-Belastung / LfU-Präsident Göttle zum Augsburger Projekt: wichtiger Beitrag zur gezielten Umsetzung der Luftreinhaltepläne

Hightech-Messgerät für Feinstaub-Forschungsprojekt misst Winddaten beim Landesamt für Umwelt in Augsburg-Haunstetten Hightech-Messgerät für Feinstaub-Forschungsprojekt misst Winddaten beim Landesamt für Umwelt in Augsburg-Haunstetten (Quelle: LfU)
(Augsburg) +++ Erstmals in Bayern wird der Beitrag der Gebäudeheizungen an der Feinstaubbelastung gezielt unter die Lupe genommen: Ein neu angelaufenes Forschungsvorhaben der Uni Augsburg untersucht, wie hoch der Feinstaubanteil tatsächlich ist, der in Augsburg aus den Schornsteinen und Kaminen der Gebäudeheizungen kommt. Denn nicht nur in Augsburg, sondern auch in anderen Städten, werden bislang nach den Berechnungen mehr als ein Viertel der gemessenen Feinstaubgehalte summarisch dem "städtischen Hintergrund" zugeordnet. Das bis Ende 2008 laufende Forschungsvorhaben im Auftrag des Umweltministeriums soll nun gesicherte Daten erarbeiten. Im Fokus: Heizungen mit Holz und Koks, die im begründeten Verdacht stehen, bei den Gebäudeheizungen besonders viel Feinstaub über die Schornsteine und Kamine in die Luft zu blasen. Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) und das Bayerische Institut für angewandte Umweltforschung und –technik (BIfA) sind Kooperationspartner im Forschungsprojekt der Uni Augsburg. Auch die Stadt Augsburg unterstützt das Vorhaben. LfU-Präsident Albert Göttle: "Ein wichtiger Beitrag zur gezielten Quellenermittlung und damit zur Umsetzung der Luftreinhaltepläne." +++

Vor allem bei den winterlichen Inversionswetterlagen können Feinstäube aus lokalen Quellen nicht abziehen und dann zu erhöhten Belastungen führen. Das neue Forschungsvorhaben ermittelt zunächst, wo, wie viele und welche Brennstoffe zur Gebäudeheizung in Augsburg verwendet werden. Kernstück des Projekts sind Messungen auf bestimmte Leitstoffe im Feinstaub an drei Luftmessstationen des LfU in Augsburg. Außerdem werden mobile Messungen durchgeführt, mit denen auch der Ferntransport aus dem Umland und in das Umland gezielt bewertet werden kann. Die Messergebnisse sind die Grundlage für Ausbreitungsrechnungen unter verschiedenen Witterungsbedingungen.

Ganz in der Nähe des LfU in Augsburg-Haunstetten ist dazu seit kurzem ein Hightech-Messgerät des Garmischer Instituts für Meteorologie und Klimaforschung, einem Institut des Forschungszentrums Karlsruhe, aufgestellt worden: Ein akustisches Fernmessverfahren ermittelt die Windrichtung und die Windgeschwindigkeit in Luftschichten bis etwa 1200 Meter über dem Boden. Alle paar Sekunden wird ein kurzes hörbares Schallsignal ausgesendet, drei große Trichter fangen das zurückgestreute Schallsignal auf. Die zehn Meter lange und acht Tonnen schwere sog. SODAR-Anlage (Sonic detection and ranging) wird rund ein Jahr lang senden. Das Schallsignal ist zwar in der bewohnten Umgebung hörbar, wenn der sonstige Umgebungslärm gering ist, die Messungen des LfU haben jedoch gezeigt, dass an den nächsten Wohnhäusern in fast 500 Meter Entfernung die Lärm-Immissionsrichtwerte unterschritten werden.

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Pressesprecher
Marko Hendreschke
Stellvertretung
Dr. Korbinian Freier

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