PRESSEMITTEILUNG

Natur: Nr. 50 / Mittwoch, 19. September 2018

Erfassung seltener Tier- und Pflanzenarten im Unterallgäu abgeschlossen

Naturschutzfachkartierung erfasst über 280 Arten im Landkreis

Erstmals im Landkreis Unterallgäu nachgewiesen: die Sumpf-Heidelibelle Erstmals im Landkreis Unterallgäu nachgewiesen: die Sumpf-Heidelibelle (Quelle: Wolfgang Voelkl)

+++ Zwei Jahre lang haben Experten im Auftrag des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) die Verbreitung und den Bestand von Tier- und Pflanzenarten im Landkreis Unterallgäu ermittelt. Nun liegen die Ergebnisse dieser Naturschutzfachkartierung vor. Über 5.300 Nachweise von mehr als 280 Arten, verteilt auf über 1.100 Flächen und Fundorte, hat die Kartierung ergeben. Darunter gibt es Insektenarten, die bisher im Landkreis nicht bekannt waren, wie die Sumpf-Heidelibelle. Das Bayerische Umweltministerium stellte für die Naturschutzfachkartierung im Landkreis rund 120.000 € zur Verfügung. +++

Die Experten untersuchten auf ausgewählten Flächen im Landkreis die Vorkommen von Reptilien, Amphibien, Tagfaltern, Libellen und Heuschrecken. In einigen ausgesuchten Teilgebieten wurden auch Vögel und seltene Pflanzenarten kartiert. Vier Libellen-Arten, eine Tagfalter- und eine Heuschrecken-Art wurden erstmalig im Landkreis Unterallgäu dokumentiert. Die meisten der neu nachgewiesenen Arten gelten als Gewinner der Klimaerwärmung und breiten sich in Bayern aus, wie die Südliche Mosaikjungfer, eine Wärme liebende Libelle. Dem gegenüber stehen Arten wie der Kammmolch und mehrere Perlmuttfalter, deren Bestände rückläufig sind.

Zum Erhalt der Artenvielfalt tragen extensive Bewirtschaftungsformen, die Neuanlage von Lebensräumen oder das Belassen von bewachsenen Säumen bei. Artenhilfsprogramme und der Vertragsnaturschutz bieten finanzielle Anreize zur Schaffung und Pflege wertvoller Lebensräume.

 


Hintergrundinformation zur Naturschutzfachkartierung:
Die Ergebnisse der Naturschutzfachkartierung ergänzen die Daten der Biotopkartierung, die in den Jahren 2012 und 2013 im Landkreis Unterallgäu durchgeführt worden ist. Die nun vorliegenden Grundlagendaten für Pflanzen, Tiere und ihre Lebensräume können von Behörden, Kommunen, Verbänden, Planungsbüros und Wissenschaftlern genutzt werden und liefern bei der Erarbeitung von Landschafts- und Grünordnungsplänen, bei Eingriffen in die Landschaft, bei der Planung von Schutzprojekten oder in der Landschaftspflege wichtige Informationen.
 

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