PRESSEMITTEILUNG

Geologie: Nr. 23 / Dienstag, 03. Juni 2014

Großbeben in Nordostbayern seismisch äußerst unwahrscheinlich

+++ Nach dem Beben vom Wochenende im tschechischen Nový Kostel ist in den nächsten Tagen mit weiteren, kleineren Erdstößen zu rechnen. Diese können auch in Nordostbayern spürbar sein. Eine größere Erschütterung ist nach geo-seismischen Faktoren allerdings äußerst unwahrscheinlich. Dies erläuterte Roland Eichhorn, Leiter des Geologischen Dienstes am Landesamt für Umwelt (LfU), anlässlich der tschechischen Erdbebenserie. Eichhorn: „Die Gegend um Nový Kostel im Egergraben ist seit 150 Jahren für immer wieder auftretende Erdbeben bekannt. Die sogenannten Schwarmbeben laufen glücklicherweise meist glimpflich ab. Große Schadbeben blieben bislang aus.“ Gerade die Vielzahl an kleinen Erdstößen trägt laut Eichhorn dazu bei, dass das bayerisch-tschechische Grenzgebiet von schlimmen Erdbebenschäden verschont bleibt. Die Erdkruste reißt seit Jahrmillionen in diesem Gebiet auseinander und es formt sich bis heute der Egergraben. Die dabei aneinander gleitenden Krustenschollen verhaken sich nicht so stark, dass sich die Spannung in einem großen Beben schlagartig auf einmal entlädt; vielmehr gleiten die Krustenschollen wie Reibeisen aneinander vorbei und verursachen nur viele kleine Erschütterungen. +++

Im Bereich des Egergrabens befindet sich ein dichtes Beobachtungsnetz aus Erdbe-benstationen. Die Seismizität dieser Region steht in engem Zusammenhang mit der geologisch gesehen recht jungen Geschichte des Egergrabens. Dieser steht im Zu-sammenhang mit der Alpenentstehung und der Kollision der Kontinente Afrika und Europa.
Personen, die das Beben gefühlt haben, werden gebeten ihre Beobachtungen unter http://www.erdbeben-in-bayern.de - Erdbeben gefühlt? einzutragen. Der Bayerische Erdbebendienst ist ein gemeinsames Vorhaben von Landesamt für Umwelt und Ge-ophysikalischem Observatorium der LMU München.

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Pressesprecher
Dr. Frank Bäse
Stellvertretung
Marko Hendreschke

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