PRESSEMITTEILUNG

Natur: Nr. 14 / Freitag, 15. Mai 2020

Naturschutzfachkartierung im Landkreis Dingolfing-Landau: 175 Arten nachgewiesen

Neuzugang bei Libellen und Heuschrecken, deutlicher Rückgang bei Tagfaltern

Die Gelbbauchunke ist von oben besehen bestens getarnt. Die Bauchseite dagegen ist auffällig gelb-schwarz gemustert. Die Gelbbauchunke ist von oben besehen bestens getarnt. Die Bauchseite dagegen ist auffällig gelb-schwarz gemustert. (Quelle: Erich Thielscher / piclease)

+++ Zwei Jahre lang haben Experten im Auftrag des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) die Verbreitung und den Bestand ausgewählter Tierarten im Landkreis Dingolfing-Landau ermittelt. Nun liegen die Ergebnisse dieser Naturschutzfachkartierung vor. Über 6.000 Nachweise von 175 Arten, verteilt auf über 900 Flächen und Fundorte, hat die Kartierung ergeben. Darunter gibt es Insektenarten, die bisher im Landkreis nicht bekannt waren, wie die Südliche Heidelibelle und die Lauchschrecke. Die Bestände anderer Insektenarten, insbesondere der Tagfalter, haben dagegen deutlich abgenommen. +++

Die Experten untersuchten auf ausgewählten Flächen im Landkreis die Vorkommen von Reptilien, Amphibien, Tagfaltern, Libellen und Heuschrecken. Fünf Arten wurden im Rahmen der Erfassung erstmalig im Landkreis Dingolfing-Landau dokumentiert. Zwei davon, die Südliche Heidelibelle und die Lauchschrecke, gelten als Gewinner der Klimaerwärmung und breiten sich generell in Bayern aus. Dem gegenüber stehen Amphibienarten wie der Kammmolch und die Gelbbauchunke sowie eine Reihe von Insektenarten, deren Bestände rückläufig sind. Wie in anderen Landesteilen ist der Rückgang bei den Tagfaltern besonders auffällig. Einige Schmetterlinge wie der Frühlings-Mohrenfalter oder der Komma-Dickkopffalter konnten nicht mehr nachgewiesen werden. Andere, ehemals weiter verbreitete Arten wie das Rotbraune Wiesenvögelchen wurden nur noch an wenigen Standorten beobachtet.

Die Ursachen für den Rückgang von Arten sind vielfältig und reichen von Lebensraumveränderungen und -zerstörungen über den Klimawandel bis hin zur Isolation geeigneter Lebensräume. Die sogenannte „Verinselung von Biotopen“ macht eine Wiederbesiedlung von Lebensräumen zunehmend schwierig.

Weitere Informationen:

Die Naturschutzfachkartierung wird auf Landkreisebene durchgeführt. Die Ergebnisse sind wichtige Grundlagendaten für bedrohte Tierarten und ihre Lebensräume und werden in der landesweiten Datenbank der Artenschutzkartierung zentral gespeichert. Wiederholungskartierungen dienen dazu, die Daten aktuell zu halten und Trends aufzuzeigen. Sie stehen Behörden, Kommunen, Verbänden, Planungsbüros und Wissenschaftlern zur Verfügung und liefern bei der Erarbeitung von Landschafts- und Grünordnungsplänen, bei Eingriffen in die Landschaft, bei der Planung von Schutzprojekten und für die Landschaftspflege wichtige Informationen. Das LfU koordiniert die Arbeiten bayernweit und stellt die Ergebnisse auf Anfrage zur Verfügung.

https://www.lfu.bayern.de/natur/artenschutzkartierung/naturschutzfachkartierung/index.htm

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