PRESSEMITTEILUNG

Umweltqualität: Nr. 20 / Dienstag, 16. Mai 2017

35 Jahre Moosmonitoring in Bayern belegen starken Rückgang von Schwermetallen in der Luft

+++ Zunehmende Erkenntnisse über die gesundheitliche Wirkung von Schwermetallen in der Umgebungsluft führten Anfang der 1980er Jahre zur Einführung des Moosmonitorings in Bayern. Seit 1982 sammelt das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) regelmäßig Moosproben an bis zu 300 Standorten und analysiert sie auf bis zu 30 verschiedene Metalle. Claus Kumutat, Präsident des Bayerischen Landesamts für Umwelt, zieht eine erfreuliche Bilanz: „Der technische Fortschritt hat zur Reduzierung der Schwermetallgehalte in der Luft geführt. Nahezu alle von uns beobachteten Schwermetalle sind im Laufe der letzten drei Jahrzehnte stark zurückgegangen und bewegen sich auf konstant niedrigem Niveau.“ Ergebnisse der Untersuchungen hat das LfU in der Broschüre „35 Jahre Moosmonitoring von Metallen in Bayern“ veröffentlicht. +++

Den stärksten Rückgang verzeichnet Blei, das vor allem aufgrund der Umstellung auf bleifreies Benzin um rund 95 Prozent zurückging. Bei Arsen, Chrom und Nickel sanken die Gehalte um rund 80 Prozent. Auch die Gehalte von Quecksilber gehen in Bayern seit 1982 immer weiter zurück. Regional zeigten sich in der Oberpfalz und Oberfranken aufgrund der zurückgegangenen Braunkohleverbrennung, Glasindustrie und Metallverhüttung die stärksten Rückgänge. Die südbayerischen Regierungsbezirke Schwaben und Oberbayern weisen die geringsten Schwermetallgehalte im Moos auf.

Beim Moosmonitoring werden Moose, die Schwermetalle besonders gut aufnehmen, am Wuchsort gesammelt und anschließend auf Schwermetalle analysiert. Dies hat den Vorteil, dass ohne großen Pflege- und Materialaufwand eine Vielzahl von Standorten beprobt werden kann.

Schwermetalle werden aus vielfältigen Quellen freigesetzt und gelangen über die Luft auf Pflanzen und in die Böden. Aufgrund ihrer Beständigkeit verbleiben sie in der Umwelt und können auch in die Nahrungskette gelangen. Abgesehen von einigen lebensnotwendigen Spurenmetallen können Schwermetalle toxisch wirken.

Die wichtigste Quelle der Schwermetalle ist der Brennstoffeinsatz im Energie-Bereich. Bei Arsen, Cadmium, Chrom, Quecksilber und Nickel hat die Energiewirtschaft den größten Anteil. Auch über die Kunststoffverarbeitung, die Metallveredelung, Klärschlämme, Agrochemikalien oder Abgas-Katalysatoren können Metalle in Ökosysteme gelangen. Verkehrsbeeinflusste Standorte sind zudem durch überdurchschnittliche Gehalte an Antimon, Kupfer, Molybdän und Zinn aus dem Abrieb von Bremsen und Reifen geprägt.

Die Broschüre „35 Jahre Moosmonitoring von Metallen in Bayern“ kann im Internet unter http://www.bestellen.bayern.de/shoplink/lfu_luft_00196.htm bezogen werden.

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Marko Hendreschke
Stellvertretung
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