Gemeinsame PRESSEMITTEILUNG mit den Bayerischen Staatsforsten

Totholzkäfer: Nr. 36 / Dienstag, 28. August 2012

In totem Holz entsteht neues Leben

Landesamt für Umwelt und Bayerische Staatsforsten untersuchen Artenvielfalt in „Laubholzinseln“

Zunderschwamm-Schwarzkäfer Zunderschwamm-Schwarzkäfer (Quelle: Dr. Jürgen Schmidl)
+++ "Laubholzinseln" innerhalb der Nadelwälder sind wichtige Lebensräume für eine Vielzahl von Käfern Vögeln und Pilzen. Das Landesamt für Umwelt (LfU) und die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) führen im Forstbetrieb Zusmarshausen ein gemeinsames Projekt durch, um die Bedeutung von Laubholzinseln für die biologische Vielfalt in intensiv genutzten Wirtschaftswäldern näher zu untersuchen. Dabei spielen Totholz besiedelnde Käfer (Xylobionte) wie der Eremit, der Schwarzkäfer oder verschiedene Prachtkäferarten eine entscheidende Rolle: Für die Larven der Totholzkäfer ist totes Holz Lebensraum und Nahrung zugleich. Sie zersetzen das Holz und geben dadurch dem Waldboden die Nährstoffe zurück, die der Baum zuvor benötigt hat. Ohne Käferlarven, als wichtige Nahrung, gäbe es auch keine Spechte im Wald, ohne Spechte keine Baumhöhlen – also keine Nistmöglichkeiten für Folgearten wie Kleiber, Meisen und andere Höhlenbrüter. Quartiere für Fledermäuse oder Siebenschläfer gingen ebenfalls verloren. Im Rahmen des Projektes wurden im Naturpark "Augsburg Westliche Wälder" acht Versuchsflächen ausgewählt, die jeweils mehrere Hektar umfassen. Auf jeder Parzelle wurden vier Fallen für Totholzkäfer, sogenannte Eklektoren, aufgestellt. Seit Mai wurden in Fallen Insekten gefangen und anschließend bestimmt. Die Ergebnisse der Untersuchung liegen voraussichtlich Ende 2012 vor. +++

Die Bayerischen Staatsforsten arbeiten seit Jahren daran, den Anteil der Laubbäume in den wirtschaftlich genutzten Nadelwäldern wieder zu vermehren. Von den in Deutschland rund 6.500 lebenden Käferarten sind etwa 1.400 auf den Lebensraum Totholz angewiesen. Über 800 dieser Arten gelten als gefährdet und werden in der Roten Liste geführt, vorwiegend aus Mangel an geeigneten Lebensräumen. Viele Totholzkäfer gehören zu den seltensten Arten unserer Fauna.

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