PRESSEMITTEILUNG

Biotope: Nr. 29 / Mittwoch, 30. Mai 2012

Natur-Inventur startet: Biotope im Landkreis Kitzingen unter der Lupe

LfU-Vizepräsident Fackler: „Biotopkartierung ist Grundlage für Arbeit der Naturschutzbehörden“

+++ Die Biotopkartierung ist Grundlage für die Arbeit von Naturschutzbehörden, Kommunen, Planungsbüros und wissenschaftlichen Einrichtungen, betonte LfU-Vizepräsident Dr. Richard Fackler zum Auftakt der zweiten Natur-Inventur im Landkreis Kitzingen. Im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) und in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt werden die Biotope im Landkreis unter die Lupe genommen. Dazu untersuchen Fachleute detailliert die wertvollen Biotope und Lebensräume. Von herausragender Bedeutung sind die Sandmagerrasen, die sich vom südlichen Maindreieck entlang des mittleren Maintals bis nach Fahr durchziehen. Sie sind Lebensraum für die vom Aussterben bedrohte lila blühende Sand-Silberscharte, die bayernweit nur noch im Landkreis Kitzingen in zwei Naturschutzgebieten vorkommt. Auf Basis der neuen Daten werden auch Arten- und Biotopschutzprogramme aktualisiert. Die Kartierung der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Flächen ist ebenso eine wichtige Grundlage für die Managementplanung in den FFH-Gebieten und für die Berichte an die Europäische Union. +++

Zum Erfolg der Biotopkartierung sind die Fachleute auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen: „Bitte gewähren Sie den Kartierern Zutritt zu Ihren Grundstücken. Nur dann wird die Natur-Inventur ein Erfolg“, so Fackler. Die Geländearbeiten werden von einem Fachbüro aus Kempen durchgeführt und sollen bis Herbst 2013 abgeschlossen sein. Die Ergebnisse der Kartierung stehen voraussichtlich im Frühjahr 2014 zur Verfügung. Rund 100.000 Euro stellt der Freistaat für die neue Natur-Inventur im Landkreis zur Verfügung. In der letzten Kartierung wurden 843 Biotope mit einer Fläche von über 1.500 Hektar erfasst. Dies entspricht einem Biotopanteil von über zwei Prozent.

Faktenkasten Biotopkartierung
Die Biotopkartierung liefert eine Bestandsaufnahme der wertvollen Flächen und der Pflanzenarten, die dort leben. Wiederholungskartierungen dienen dazu, die Daten auf den neuesten Stand zu bringen. Das LfU koordiniert die Arbeiten bayernweit und stellt die Ergebnisse den Gemeinden und der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Die Biotope werden im Maßstab 1:5.000 kartiert. Dabei erfassen und beschreiben speziell ausgebildete Kartierer die für den Naturschutz wichtigen Flächen und die dort wachsenden Pflanzen. Seit 2006 werden zusätzlich die Lebensraumtypen des europäischen Biotopverbundsystems Natura 2000 erfasst. Rund vier Prozent der Landesfläche sind seit Beginn der Biotopkartierung als ökologisch wertvolle Lebensräume erfasst und beschrieben worden.

Nach Abschluss der Biotopkartierung wird die Artenschutzkartierung im Landkreis durchgeführt. Dabei werden gefährdete Tiergruppen wie Amphibien, Libellen und Tagfalter erfasst, um die aktuelle Verbreitung und Bestandssituation zu ermitteln. Die Ergebnisse werden in der landesweiten Artendatenbank des LfU zentral gespeichert.

Weitere Informationen
http://www.lfu.bayern.de/natur/
gisportal-umwelt2.bayern.de/finweb

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