PRESSEMITTEILUNG

Umweltschutz in Schulen: Nr. 40 / Freitag, 11. Juli 2008

300. Schulklasse in Bayern entscheidet sich für Recyclingpapier: Münchner Grundschule setzt Zeichen für den Umweltschutz

Gemeinschaftsaktion fördert Einsatz von Recyclingpapier in Schulen / Schirmherr und LfU-Präsident Göttle bei der Verleihung der 300. Urkunde: Recyclingpapier ist ökologisch eindeutig besser

Quelle: Foto: Andreas Beier
(München) +++ "Umweltschutz fängt in der Schule an: Wer Recyclingpapier mit dem ‘Blauen Engel‘ verwendet, setzt auf die ökologisch bessere Alternative" lobte heute Albert Göttle, Präsident des bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU), die Schüler der Münchner Grundschule in der Grafinger Straße: Die Kinder der Klasse 4 c haben sich freiwillig dafür entschieden, künftig nur noch Schulmaterialien aus Recyclingpapier zu verwenden. Dafür wurden sie heute als 300. Schulklasse in Bayern ausgezeichnet. Ein Engagement, das Schule macht: Inzwischen sind weitere Klassen an der Grundschule diesem Beispiel gefolgt. Göttle überreichte den Schülern der Klasse 4 c heute die Urkunde der Initiative 2000plus, einer Gemeinschaftsaktion, die sich die Trendwende zu mehr Öko-Papier zum Ziel gesetzt hat. Mit ihrer Urkunden-Aktion "Wir setzen Zeichen" will die Initiative Schulklassen aller Schulrichtungen motivieren, auf die Papier-Alternative umzusteigen. In der Initiative 2000plus engagiert sich neben dem Verein PRO REGENWALD auch die Verbraucherzentrale Bayern, deren Vorstand Marion Breithaupt-Endres betont: "Wir freuen uns über jede Klasse, die wir mit unserer Unterrichtsstunde motivieren können, Hefte mit dem ‚Blauen Engel’ zu kaufen". Schirmherr Göttle freut sich: "Bereits 300 Klassen in Bayern machen mit – das zeigt, wie aus vielen kleinen Beiträgen vor Ort eine große Sache für den Umweltschutz werden kann." +++

Der Papierverbrauch ist in den letzten 50 Jahren in Deutschland um mehr als Siebenfache angestiegen und heute verbraucht jeder Bundesbürger über 250 Kilogramm pro Jahr. Damit nehmen die Deutschen nach den USA einen der Spitzenplätze ein – in einer anderen Disziplin sind sie sogar Europameister: im Altpapiersammeln. Zum Beispiel werden in Bayern jährlich rund 80 Kilogramm pro Einwohner gesammelt, zwei Drittel davon gelangen als Rohstoff wieder in den Kreislauf zurück. Altpapierrecycling hat unbestreitbare Vorteile: Die Aufbereitung braucht weniger Energie, Wasser und Chemikalien als die Herstellung aus Primärfasern. Daher hat sich die europäische Papierindustrie verpflichtet, ihren Altpapiereinsatz zu erhöhen. Nachholbedarf gibt es vor allem bei den grafischen Papieren, wie den Geschäftspapieren und Schulheften: Hier liegt der Altpapieranteil nur bei rund 20 Prozent.

Vor gut zehn Jahren waren umweltfreundlich hergestellte Schulmaterialien noch im Trend und etwa 70 Prozent der Schulhefte waren aus Recyclingpapier. Heute sind es nur noch etwa fünf Prozent der bundesweit 200 Millionen Schulhefte. Dabei ist modernes Recyclingpapier längst nicht mehr so grau wie die frühen Varianten, deren unverwechselbarer "Öko-Touch" vielleicht manchen Käufer abgeschreckt hatte. Zudem sind die heutigen Papiere nicht teurer als andere Papiere, auch Drucker und Kopierer können sie problemlos verkraften. Dennoch ist die Nachfrage zurückgegangen, so dass das Öko-Papier mit dem ‘Blauen Engel‘ zunehmend aus den Regalen verschwindet. Das zentrale Ziel der Initiative 2000plus ist daher, die Nachfrage wieder anzukurbeln. Dazu bieten die Mitarbeiter Fortbildungen für Lehrer an und erarbeiten Info-Materialien. Mit der Urkunden-Aktion "Wir setzen Zeichen" sollen Klassen motiviert werden, sich für Recyclingpapier zu entscheiden. Für alle, die umsteigen wollen, gibt es im Internet eine Suchplattform der Geschäfte, die Recyclingpapier mit dem Blauen Engel führen: www.heftefinder.de

Weitere Infos zur Gemeinschaftsinitiative 2000plus: www.treffpunkt-recyclingpapier.de

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