Gemeinsame PRESSEMITTEILUNG und der Stadt Augsburg

Natur: Nr. 10 / Mittwoch, 15. April 2015

Artenreichtum in Augsburg jetzt amtlich

Artenreichtum in Augsburg jetzt amtlich

+++ Über 20.000 Einzelnachweise von 2504 Tier- und Pflanzenarten und fast 700 Biotope mit einer Gesamtfläche von 1051 Hektar haben Fachleute im Auftrag des Landesamtes für Umwelt (LfU) in den zurückliegenden Jahren erfasst und bewertet. Sie bilden die Fachgrundlagen für den neuen Band des Arten- und Biotopschutzpro-grammes (ABSP) für die Stadt Augsburg. „Das Beispiel Augsburg zeigt: Natur und Stadt sind keine Gegensätze“, betont LfU-Präsident Claus Kumutat heute bei der offiziellen Übergabe des ABSP im Rathaus mit Blick auf die große Artenvielfalt im Stadtgebiet. „Arten- und Lebensraumvielfalt und Erholungsqualität ergänzen sich.“ Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl sieht im ABSP „eine Bestätigung für ein jahrzehn-telanges naturschutzfachliches Engagement, wie es sich zum Beispiel im Augsburger Modell zur Pflege der Grünflächen zeigt. Gerade im Lebensraum Großstadt ist das Programm auch für den Stadtentwicklungsprozess und die Neuerarbeitung des Flächennutzungsplanes von großer Bedeutung. Es ist Auftrag und Ansporn zugleich“.

Die fachlichen Leitlinien des ABSP bilden eine wesentliche Datengrundlage und Pla-nungshilfe für die Naturschutzbehörde und Verbände der Stadt. Umweltreferent Reiner Erben sieht in dem vorgelegten Programm einen wichtigen Baustein für die Umsetzung der Bayerischen wie der Augsburger Biodiversitätsstrategie. „Es ist wich-tig zu wissen, was für den Erhalt der Artenvielfalt getan werden muss. Oder für wel-che Tier- und Pflanzenarten die Stadt besonders verantwortlich ist und welche Ge-biete besonders schützenswert sind. Zu diesen und ähnlichen Fragen liefert das Ar-ten- und Biotopschutzprogramm als zentrales Nachschlagewerk konkrete Antwor-ten“, so Erben.

Von landesweit herausragender Bedeutung für den Naturschutz sind zahlreiche Arten der Biotopbrücke Lechtal, wie z.B. der Stängellose Enzian, der Klebrige Lein, die Graue Skabiose oder die bekannte Sumpf-Gladiole. Darüber hinaus sind Arten, wie z.B. die Rotflügelige Schnarrschrecke, der Warzenbeißer, der Helle und der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling, das Wald-Wiesenvögelchen, der Gelbringfalter zu nennen. Insbesondere der Augsburger Stadtwald als eines der größten Natur-schutzgebiete in Bayern leistet einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität im Stadtge-biet. Als grüne Oase macht das rund 2.200 ha große Gebiet Natur für die Menschen in Augsburg erlebbar. Auch an vielen weiteren, über das Stadtgebiet verteilten Orten, wie z.B. im Wittelsbacher Park oder in den Grünanlagen an der Stadtmauer, können die Bürger seltene und faszinierende Arten, wie z.B. Fledermäuse, erleben und beobachten. Wie wichtig die Fortschreibung naturschutzfachlicher Grundlagen ist, wird deutlich am Beispiel neu nachgewiesener Arten, wie beispielsweise der Mücken-Fledermaus und des Mauer-Ahlenläufers an der Stadtmauer sowie weiteren sehr seltenen Käfer- und Wanzenarten, die in den Außenanlagen und Ausgleichsflächen des Landesamtes für Umwelt erstmals erfasst wurden.

Der neue Band wurde unter Beteiligung der Naturschutzfachleute der Stadt Augsburg und der Regierung von Schwaben vom Planungsbüro Schober im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt erarbeitet. Auch die umfangreichen Erkennt-nisse ehrenamtlich tätiger Gebietskenner sind eingeflossen. Das Bayerische Um-weltministerium hat für die Kartierungsarbeiten und das neue Programm Mittel in Höhe von rund 200.000 Euro bereitgestellt.

Weitere Informationen zum Arten- und Biotopschutzprogramm der Stadt Augsburg unter:
www.lfu.bayern.de/natur/absp_einfuehrung/index.htm
www.lfu.bayern.de/natur/absp_stadt/index.htm

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