PRESSEMITTEILUNG

Geologie: Nr. 02 / Donnerstag, 16. Januar 2014

Einzigartig in Bayern: ‚Klingende Steine‘ aus dem Spessart sind Gestein des Jahres 2014

„Vulkanausbruch vor 55 Millionen Jahren hinterließ exotisches Phonolith-Gestein in der Rückersbacher Schlucht bei Kleinostheim“

+++ Bayerns Gestein des Jahres 2014 ist der ‚klingende Stein‘ von Kleinostheim. Es gibt ihn nur ein einziges Mal im Freistaat – in der Rückersbacher Schlucht bei Kleinostheim im Spessart. Dies gab der Leiter des Geologischen Dienstes am Landesamt für Umwelt, Roland Eichhorn, heute bekannt. Eichhorn: „Ein Vulkanausbruch vor 55 Millionen Jahren hinterließ im Spessart ein exotisches Gestein, das nirgendwo sonst in Bayern zu finden ist. Es ist sehr hart und gibt einen hellen Klang von sich, wenn man auf die Gesteinsplatten schlägt. Diese Eigenschaft gab ihn auch den wissenschaftlichen Namen Phonolith.“ Der klingende Stein wurde im 19. Jahrhundert in einem mittlerweile in Vergessenheit geratenen kleinen Steinbruch bei Kleinostheim abgebaut und zu Schotter gebrochen. Der alte Steinbruch ist als wertvolles Geotop im Geotopkataster Bayerns erfasst. +++

Aus Sicht der Geologen ist nicht nur der Phonolith, sondern der gesamte Spessart außergewöhnlich: Er ist mit knapp 600 Metern eines der niedrigsten Mittelgebirge Deutschlands. Dafür besteht der Spessart aus 600 Millionen Jahre alten Gesteinen, die zu den ältesten Gesteinen in Deutschland zählen. Nach den Erkenntnissen des Landesamtes lag der Spessart als isolierte kleine Insel mitten zwischen den zwei riesigen Kontinenten von Ur-Afrika und Ur-Europa und wurde bei deren Kollision regelrecht eingequetscht. Eichhorn: „Geologisch ist der Spessart eine Art Inselstaat mitten in Bayern.“

Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.lfu.bayern.de.

Besuchen Sie uns in den sozialen Netzwerken

Kontakt zur Pressestelle

Bayerisches Landesamt für Umwelt
Pressestelle
Bürgermeister-Ulrich-Straße 160
86179 Augsburg
Tel.: 08 21/ 9071-5242
Fax: 08 21/ 9071-5009

Pressesprecher
Marko Hendreschke
Stellvertretung
Dr. Korbinian Freier

Teilen