Regionaler Artentransfer mit Übertragungsverfahren und Ansäen von Blühflächen

Kalkmagerrasen mit größeren Vegetationslücken aber auch sehr artenreichen Bereichen. Artenreichtum kann sich von ganz alleine einstellen, wie hier auf diesem Kalkmagerrasen; Foto: Ulrich Koller

Artenreiche Wiesen bieten Lebensräume für viele Insekten und sind eine Augenweide für den Betrachter. Sie sind das Ergebnis von jahrzehntelanger, extensiver Nutzung zum Beispiel als Weiden oder Heuwiesen. In der Vergangenheit waren diese Wiesen häufiger und bildeten ein regionales Grünland-Netzwerk, was für einen Austausch und Erhalt von Arten gesorgt hat (Biotopverbund). Vielfach sind derartige Wiesen in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen und müssen wiederhergestellt werden. Für das Anlegen solch wertvoller Flächen empfiehlt es sich, das folgende Schema auf die jeweilige Fläche anzuwenden. Eine Ansaat durch konventionelles Wildpflanzensaatgut sollte erst in Erwägung gezogen werden, wenn alternative Methoden nicht zum Erfolg führen.

So legt man artenreiche Wiesen an
Weniger ist meist mehr

Viele Flächen lassen sich allein schon durch besseres oder extensiveres Pflegemanagement deutlich optimieren. Seltenere Mahd, geringe bis keine Düngung, eine Umstellung von Mulchen auf Mahd und ein Abfahren des Schnittgutes sind vielfach gut geeignete Maßnahmen, um artenreiche Wiesen entstehen zu lassen.
Es kann sich Artenreichtum aber auch von ganz alleine entwickeln, sogar in der Stadt. Denn beispielsweise auf nährstoffarmen Brachflächen, die vielfach über einen erheblichen Samenvorrat verfügen, können sich ohne viel Zutun allein durch Selbstbegrünung attraktive Flächen entwickeln.

Meist bietet es sich an, zunächst mindestens ein Jahr die Ergebnisse der Selbstbegrünung abzuwarten, bevor weitere Maßnahmen in Angriff genommen werden. Dies gilt für

  • feuchte oder trockene Magerstandorte,
  • (städtische) Ruderalflächen mit mageren Böden (derartige Flächen können von höchster Relevanz für den Artenschutz in der Stadt sein),
  • alte, historisch gewachsene Flächen und
  • Brachen oder verarmte Rasen.

Wenn sich keine artenreiche Flora einstellt

Sollten die oben genannten Maßnahmen keinen Erfolg zeigen, ist zu überlegen, ob ein

  • Artentransfer via Übertragungsverfahren in Frage kommt oder eine
  • Einsaat durch gebietseigene Saatgutmischungen möglich ist.

Informationen zu gebietseigenen Saatgutmischungen, deren Produktion und das Inverkehrbringen finden Sie nachfolgend: