Leitfäden der Moorrenaturierung
Jedes Moorgebiet verlangt vor einer Renaturierung eine differenzierte Betrachtung, in der die fachlichen Ziele und der Maßnahmenumgriff mit den betroffenen Gruppen wie Besitzer, Pächter, Nutzer, umrissen und festgelegt werden. Aus langjähriger Beobachtung vieler Planungen und Umsetzungen vor Ort können wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden, welche sich immer wieder ähnlich anwenden lassen. Dazu wurden bereits in den Jahren 2002 und 2005 Handlungsanleitungen erstellt und immer wieder aktualisiert und erweitert worden.


(Foto: A. Rudolph, Tübingen)


Diese Leitfäden der Hoch- und Niedermoorrenaturierung wenden sich an Fachbehörden von Naturschutz, Landschaftspflege und Forstwirtschaft, an Naturschutzverbände und Planer, die mit Renaturierungsprojekten befasst sind. Sie stellen eine Orientierungshilfe dar für künftige Umsetzungsprojekte in Bezug auf die planerische und technische Vorgehensweise bei möglichst optimalem Arbeits- und Mitteleinsatz. Die Erfahrungen aus Renaturierungsprojekten der vergangenen Jahre werden in diesen Leitfäden weitergegeben.
Aus der Erfahrung zurückliegender Hochmoorrenaturierungen und einer aktuellen Evaluation von 29 Moorprojekten in Bayern wurde 2010 ein erweiterter Handlungsschlüssel für die Praxis entwickelt. In kompakter Zusammenstellung und der Vorlage von tiefbautechnischen Aspekten wie Schnitte von Dämmen, stellt dieser iterative Handlungsschlüssel eine Ergänzung zum bisherigen Hochmoorleitfaden dar, in dem auch die neuen Erkenntnisse aus der Klimaforschung Eingang fanden. Der "Handlungsschlüssel für die Praxis" umfasst erstmals den Aspekt, den Austrag klimaschädlicher Gase bei der Umsetzung von Maßnahmen zu berücksichtigen und erweitert die bisherigen Kenntnisse und Handlungsoptionen für einen ganzheitlichen Moorschutz in Bayern.
