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Themen
Das Team des Bayerischen Artenschutzzentrums beschäftigt sich in den Bereichen Expertenwissen, Praxistransfer und Öffentlichkeitsarbeit mit unterschiedlichen Fragen der Artenvielfalt und dem Erhalt von Arten.
Wie vielfältig und faszinierend das Spektrum an Tieren und Pflanzen und ihren Lebensräumen ist, soll an dieser Stelle mit einem kontinuierlichen Beitrag "Art des Monats" beleuchtet werden.
Art des Monats: Europäischer Frauenschuh




Ihre Blüte sieht aus wie ein Pantoffel und ein Individuum dieser Pflanze kann mehrere hundert Jahre alt werden: der Europäische Frauenschuh (Cypripedium calceolus). Die prächtigste der heimischen Orchideen gilt in Bayern als gefährdet und hat europaweit einen besonderen Schutzstatus nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Denn ihr Lebensraum schwindet: Der Frauenschuh braucht lichte Wälder oder wächst an nicht zu trockenen Waldrändern. Veränderte intensive forstwirtschaftliche Nutzung und auch Nährstoffe, die in den Boden eingetragen werden, bedrohen diese Art. Früher waren es vor allem Sammler, die die Bestände dezimierten.
Der Frauenschuh kann zwar alt werden, bis nach der Keimung eines Samens eine Pflanze blüht, dauert es jedoch lange: acht bis zwölf Jahre. Um richtig bestäubt zu werden, hilft diese Orchidee ein wenig nach. Die Blüte ist eine Kesselfalle: Angelockte Insekten können sich auf einem öligen Film am Blütenrand nicht halten und rutschen ins Innere zur klebrigen Narbe. Auf zwei möglichen Wegen nach draußen haften sich Pollen am Insekt an. Diese gibt es bei der nächsten Blüte wieder ab.
Insekten
Rote Listen werden weitergeführt, Artenhilfsprogramme entwickelt, ein landesweites Monitoring aufgebaut und Forschung über den Nutzen von Agrarumweltmaßnahmen betrieben: Beim Bayerischen Artenschutzzentrum liegt ein Schwerpunkt auf Insekten und ihrem Schutz.
Pflanzen


Bayern verfügt über eine besonders reiche Flora. Wie sich diese Artenvielfalt erhalten lässt, ist ein weiterer Schwerpunkt am BayAZ. Auch für Pflanzen werden die Roten Listen weitergeführt, Artenhilfsprogramme erarbeitet und beispielsweise zu blütenreichen Strukturen geforscht.
Naturschutz und Landwirtschaft


Die bayerische Kulturlandschaft wurde und wird von der Landwirtschaft geprägt. Ein starkes Miteinander von Naturschutz und Landwirtschaft ist maßgebend, um die Biodiversität zu erhalten. Das BayAZ beschäftigt sich mit der Agrarlandschaft als Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten.
Praxistransfer


Wissenschaftliche Daten sind die Basis für den Naturschutz. Wichtig ist aber auch zu untersuchen, wie Naturschutzmaßnahmen in der Praxis umgesetzt werden können. Entsprechende Hilfestellungen werden am BayAZ entwickelt.
Biotopverbund


Eine Ausweitung des Biotopverbunds soll neue Lebensräume schaffen und mittels strukturreicher Inseln und Trittsteinen in der normalen Landschaft einen genetischen Austausch vieler Arten ermöglichen.
Moore


Moore regulieren den Wasserhaushalt in der Region und dienen als unersetzbare Kohlenstoffspeicher und Lebensraum für hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten. Die Regionalstelle Karlshuld bietet fachliche Unterstützung im Rahmen ihres Projektes "Biodiversität und Moorschutz" an.
Artenhilfsprogramme


Am Landesamt für Umwelt werden Artenhilfsprogramme zu besonders gefährdeten Arten entwickelt, wobei die Verantwortung für Pflanzen und Insekten beim Bayerischen Artenschutzzentrum liegt.